Cannabis-Legalisierung Cannabis und seine Wirkung – so wirkt Kiffen auf den Körper

Für manche bedeutet Kiffen einfach nur Entspannung. Für andere ist Cannabis-Konsum ein Einstieg in die Drogenszene. Wir verraten Ihnen, was Sie mit Blick auf eine Cannabis-Legalisierung zur Wirkung von Marihuana & Co. wissen müssen.

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Für manche bedeutet Kiffen einfach nur Entspannung. Für andere ist Cannabis-Konsum ein Einstieg in die Drogenszene. Wir verraten Ihnen, was Sie mit Blick auf eine Cannabis-Legalisierung zur Wirkung von Marihuana & Co. wissen müssen.

Wie schnell zeigt Kiffen seine Wirkung?

Wie schnell die Wirkung von Cannabis eintrifft, hängt von der Dosis, der Aufnahmeart und der Toleranz des Konsumenten ab. Geraucht wirkt Cannabis schnell: Nach wenigen Minuten beginnt der Rausch. Bei der oralen Einnahme kann es bis zu zwei Stunden dauern.

Beim Rauchen oder Inhalieren geht das Tetrahydrocannabinol, kurz THC, das für die berauschende Wirkung verantwortlich ist, direkt ins Blut über. Bei einem Joint ist schon nach wenigen Minuten ist die Wirkung zu spüren.

Bei Schmerzpatienten sollte eine schmerzlindernde Wirkung eintreten. Es ist aber auch möglich, dass die Wirkung zu stark ist und Sie sich stattdessen benommen fühlen, sich nicht mehr verständlich unterhalten können, Ihre Gedanken unaufhörlich kreisen oder Ihnen einfach nur schlecht ist.

Wie lange hält die Wirkung vom Kiffen an?

Als Joint geraucht beginnt die Wirkung nach wenigen Minuten und endet spätestens nach zwei bis drei Stunden. Als Hasch-Brownie oder Hanf-Keks konsumiert, tritt die Wirkung langsamer ein. Der Rausch kann mit zweistündiger Verspätung wirken und bis zu fünf Stunden anhalten.

Wer Cannabis raucht, kann die Wirkung besser steuern. Merken die Konsumenten beispielsweise, dass der Rausch zu stark wird, können sie einfach aufhören zu rauchen. Bei Keksen oder Brownies sieht das anders aus: Wer versehentlich zu viel konsumiert, kann das nicht mehr rückgängig machen. Wenn der Rausch eintritt, ist es zu spät.

Wie lange ist Cannabis im Urin oder Blut nachweisbar?

THC ist im Urin noch Tage oder Wochen nach dem Konsum der Droge nachweisbar. Eine Gefahr für kiffende Autofahrer, auch wenn der Rausch schon lange verflogen ist. Denn bei einer Kontrolle wird nicht der Rausch, sondern der THC-Gehalt als Bemessungsgrundlage herangezogen.

Bei einem einmaligen Konsum lässt sich THC noch drei bis sechs Tage nach dem Kiffen nachweisen. Bei regelmäßigem Konsum kann der Wirkstoff THC sogar noch bis zu zwei Monaten im Urin nachgewiesen werden.

Direkt nach dem Joint sollten Sie sich also definitiv nicht hinters Steuer setzen und damit den Straßenverkehr und sich selbst gefährden.

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Wenn ein Urintest positiv ausfällt, beantragen die Polizeibeamten in der Regel einen Bluttest beim Untersuchungsrichter. Wer mit THC im Blut erwischt wird, dem drohen ein Bußgeld und der Entzug der Fahrerlaubnis. Bei einem Bluttest ist der THC-Gehalt rund zwölf Stunden nach dem Konsum nicht mehr nachweisbar. Wurden hohe Dosen der Droge konsumiert, ist THC möglicherweise noch länger nachweisbar.

Was kann die Wirkung von Cannabis verstärken?

Kaffee trinken vor dem Joint oder das Rauchen auf leerem Magen können die Wirkung des Cannabis verstärken. Auch die verschiedenen Methoden der Einnahme sollen die Wirkung verstärken: Als Brownie, mit dem Vaporizer oder als Joint – hier gehen die Meinungen auseinander.

Fest steht, dass sich bei dem regelmäßigen Konsum eine gewisse Toleranz gegen den Rausch aufbaut. Die Folge: Der Konsument muss immer mehr Rauchen, um den gewünschten Rausch zu erleben.

Konsumieren Sie Cannabis gleichzeitig mit Alkohol, verringert sich das Reaktionsvermögen. Für den menschlichen Körper ist das erst einmal nicht bedenklich, für das Handeln dagegen umso mehr: Können Sie Risiken nicht mehr abschätzen und trinken Sie zu viel Alkohol, folgt ein übler Kater am nächsten Tag oder im schlimmsten Fall eine Alkoholvergiftung.

Andere Drogen können dagegen schlimme körperliche Folgen oder eine psychische Störung hervorrufen: Der Mischkonsum von Cannabis und Ecstasy kann beispielsweise zum Kreislaufkollaps führen, beim Mischkonsum von Cannabis und LSD droht im schlimmsten Fall eine Psychose.

Welche Wirkung hat Kiffen?

Wie fühlt sich kiffen eigentlich an? Kenner sagen: Es kommt drauf an. Je nach Hanfart, Dosierung und Einnahme, kann die Wirkung ganz unterschiedlich ausfallen. Sogar jeder Mensch fühlt den Rausch anders: Die einen sind entspannt, die anderen glücklich, wiederum andere sind bedrückt.

Beim Kiffen gibt es ganz unterschiedliche Vorlieben. Viele Schmerzpatienten möchten Ihren Körper nicht benebeln, sondern lediglich die Schmerzen durch den Konsum von Cannabis lindern. Andere entspannen nach Feierabend mit einem Joint auf der Couch.

Doch nicht alles ist toll, wenn man high ist: Das Denken unter Cannabiseinfluss kann auch verworren sein, die psychische Wirkung so stark, dass dies zu Ängsten oder sogar Panikattacken führt. Die euphorische Stimmung kann ins Gegenteil kippen. Anstelle von Freude fühlt sich die Person eher schwer oder sogar depressiv.

Was heißt stoned?

Zeigt das Kiffen so langsam aber sicher Wirkung, fühlen sich die Konsumenten von Cannabis und Hanf wie in einem Rausch. Sie sprechen nicht nur davon high zu sein, auch stoned soll ihren wirren Gemütszustand zum Ausdruck bringen.

Welche Nebenwirkungen kann Kiffen haben?

Neben möglichen Gehirnveränderungen bei jungen Menschen und dem Risiko einer Psychose kann der Konsum über längere Zeit auch zu einer chronischen Bronchitis fördern. Anders als Alkohol und Nikotin führt Cannabis offenbar selten zu einer körperlichen Abhängigkeit. Eine psychische Abhängigkeit ist jedoch möglich.

Welche Auswirkungen hat Kiffen auf das jugendliche Gehirn?

Kinder und Jugendliche sollten die Droge auf keinen Fall konsumieren. Denn der frühe Genuss von Marihuana kann das Gehirn in der Entwicklungsphase schädigen. Deswegen gäbe es im Falle einer Cannabis-Legalisierung auch strenge Altersgrenzen.

Studien haben ergeben, dass das Gehirn im Alter von 15 bis 17 Jahren einen Schub durchläuft. Das Gehirn organisiert sich in dieser Phase der Entwicklung neu, bestimmte Nervenbahnen bilden sich erst während der Pubertät. Gelangt in dieser Zeit Cannabis ins Gehirn, kann das langfristige Folgen haben. Der regelmäßige Konsum von Cannabis in jungen Jahren soll zu Veränderung am Hippocampus des Gehirns führen. Dieser Teil des Gehirns ist für das Gedächtnis verantwortlich.

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Außerdem lauert immer die Gefahr einer Psychose: Eine Studie hat ergeben, dass sich das Risiko einer Psychose bei jungen Menschen verdoppelt. Kiffende Jugendliche leiden also häufiger unter psychischen Störungen wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Angstzuständen und im schlimmsten Fall sogar Schizophrenie. Erwachsene mit psychotischen Symptomen oder psychischen Problemen sollten ebenfalls nicht kiffen.

Wo liegt der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Cannabispflanzen?

Geraucht wird die weibliche Cannabispflanze, genauer gesagt die Blüte der weiblichen Cannabispflanze. Diese enthält besonders viel THC. Die männliche Cannabispflanze bildet dagegen keine Blüten aus und enthält nur einen geringen Anteil an THC.

Gibt es einen Unterschied zwischen Haschisch, Gras und Marihuana?

Cannabis hat viele Namen: Haschisch, Marihuana, Weed und noch weitere - letztlich bezeichnen alle Begriffe Anteile der Hanfpflanze. Als Marihuana oder Gras werden die Blüten der weiblichen Pflanze bezeichnet, die getrocknet und geraucht werden. Haschisch ist ein Extrakt, dass aus dem "Harz" von Cannabis gewonnen wird.

In den Blüten der Hanfpflanze, den Marihuana-Blüten, ist der THC-Anteil besonders hoch. Deswegen werden meist auch nur diese Bestandteile der weiblichen Cannabispflanze geerntet und getrocknet. Haschisch stammt ebenfalls von der Hanfpflanze, ist jedoch etwas schwieriger zu gewinnen: Es besteht aus dem Harz der Pflanze, das neben den Blüten auch am Stengel vorkommt.

Das Harz wird von der Pflanze getrennt, indem diese getrocknet und gekühlt wird. Dabei fällt das Harz ab, dass nun gesiebt und gepresst wird. Das reine Cannabis-Harz kann einen doppelt so hohen Anteil des Cannabis-Wirkstoffs THC enthalten, als die Marihuana-Blüte. Kleine Mengen führen dann schon zu einem starken Rausch

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Was passiert beim Konsum von Ritalin und Cannabis?

Ritalin ist ein Medikament gegen ADHS. Wird es gemeinsam mit Cannabis eingenommen, putscht es den Konsumenten auf, während gleichzeitig das High durch den Cannabiskonsum eintritt.

Aufgrund dieser Wirkung wird dieser Mischkonsum gerne von Jugendlichen in Partylaune eingenommen. Aber Vorsicht: Die Mischung verschiedener Medikamente und Drogen ist immer riskant, die Folgen sind kaum abzuschätzen. Mit Herzrasen, Schwindel, Angstzuständen und Wahnvorstellungen kann dieser Mischkonsum schnell zu einem schlechten Trip ausarten..

Dieser Artikel ist vom 27. April 2018 und wurde aktualisiert.

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