Melamin-Skandal weitet sich aus Chemikalie auch im Weihnachtsgebäck?

Stuttgart (RPO). Der Skandal um belastete Lebensmittel aus China weitet sich immer weiter aus. Jetzt wurde die Chemikalie Melamin auch in Hirschhornsalz aus China gefunden. Der Zusatzstoff wird für Backwaren wie Lebkuchen oder Pfeffernüsse verwendet.

Die Ampel-Markierung für Lebensmittel
6 Bilder

Die Ampel-Markierung für Lebensmittel

6 Bilder

Der Melamin-Skandal aus China zieht immer weitere Kreise. Hirschhornsalz ist von der Chemikalie belastet. Eine Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht, teilte das baden-württembergische Verbraucherministerium mit. Die Behörden starteten eine Rückrufaktion der betroffenen Ware aus China. Nach dem Verzehr von mit Melamin verseuchten Milchprodukten erkrankten dort viele Menschen.

Laut Mitteilung wurden insgesamt 28 Proben zur Untersuchung entnommen, davon fünf aus Apotheken oder Reformhäusern, vier von Bäckern, 13 aus dem Großhandel und sechs aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Bei sieben Proben aus fünf unterschiedlichen Chargen wurden Melamingehalte zwischen 200 und 470 Milligramm pro Kilogramm festgestellt, wie das Ministerium mitteilte. Dies entspreche nicht den Reinheitsanforderungen nach dem Lebensmittelrecht.

Hirschhornsalz sorgt für luftigen Teig

Hirschhornsalz wird als Backtreibmittel eingesetzt. Während des Backvorgangs wird daraus Ammoniak und Kohlendioxid freigesetzt, wodurch der Teig an Volumen zunimmt. Heute wird Hirschhornsalz chemisch produziert. Bei Melamin handelt es sich um eine Chemikalie, die zur Kunststoffherstellung eingesetzt wird. Wegen der möglichen Gesundheitsgefährdung ist es in Deutschland verboten, Melamin zusammen mit Lebensmitteln, Futtermitteln und Medikamenten zu lagern.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort