Peking China: Skandal um Gammelfleisch weitet sich aus

Peking · Ermittler im Gammelfleisch-Fall in China stellten jetzt 160 Tonnen Fleisch sicher und nahmen fünf Verdächtige fest, wie die Polizei in Shanghai mitteilte. Zudem wurden 1107 Tonnen weiterer Produkte des US-Unternehmens Husi Food bei Durchsuchungen konfisziert. Die Firma hatte US-Fastfoodketten in China beliefert. Sie kündigte in einer Mitteilung an, sie werde in vollem Umfang mit chinesischen Behörden zusammenarbeiten. "Unser Management geht davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt. Aber wir übernehmen die volle Verantwortung für die Situation." Die Ermittler in Shanghai erhoben jedoch schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. "Die illegalen Handlungen waren nicht die Tat eines Einzelnen, sondern vielmehr von dem Unternehmen organisiert."

Für Professor Zheng Fengtian von der Volksuniversität in Peking sind die Enthüllungen nur die "Spitze des Eisbergs". "Ich gehe davon aus, dass viele chinesische Firmen das gleiche Problem haben, und auch abgelaufene oder schlechte Produkte verwenden", sagte der Experte für Lebensmittelsicherheit. Mit versteckter Kamera hatte ein Fernsehteam in einer Fabrik Fleischstücke gefilmt, die bereits grün und braun waren, aber trotzdem weiter verarbeitet wurden, sowie Arbeiter, die heruntergefallenes Fleisch zurück in die Maschinen legten. Abgelaufene Produkte wurden neu verpackt und mit neuem Haltbarkeitsdatum versehen, berichtete der Fernsehsender.

(dpa)
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