London Der Kate-Look

London · Für den perfekten Auftritt der Herzogin von Cambridge ist ein Team von Stylisten verantwortlich. Was sie trägt, ist anderntags ausverkauft. Nun wird Kate auch modisch geadelt - mit einem Cover der britischen "Vogue".

Sie ist eine der meistfotografierten Frauen der Welt, doch diese Aufnahmen waren auch für Kate, Herzogin von Cambridge, eine Premiere: Zum ersten Mal hat sich die Ehefrau von Prinz William in ein professionelles Shooting gewagt. Der Londoner Josh Olin, einer der bekanntesten Modefotografen, lichtete sie für das Cover der Jubiläumsausgabe der britischen "Vogue" im Juni ab. Der Kensington-Palast teilte mit, Kate hoffe, die Menschen würden die Porträts mit dem entspannten Vergnügen bewerten, mit dem sie aufgenommen worden seien.

Natürlich wird im Magazin exakt wiedergegeben, was die 34-Jährige vor der ländlichen Kulisse der Region Norfolk trägt. Sie selbst hat die Kleidung mitausgesucht, und es ist wie immer ein Mix zwischen normal- und hochpreisig. Auf einem Foto im Innenteil trägt sie zum Beispiel ein schwarz-rot gestreiftes Jersey-Oberteil mit langen Ärmeln von Petit Bateau (45 Euro) und eine schwarze Burberry-Hose.

Wie bei diesem Shooting ist ihre Kleiderwahl stets sorgsam ausgewählt und komponiert - wie immer, wenn sie in offizieller Mission der Krone unterwegs ist. Für die Indien-Reise im April hat sich das "Team Kate", das sich aus Modeexpertinnen sowie Haar- und Make-up-Stylistinnen zusammensetzt, gut vorbereitet. Von allen Reise-Stopps soll es Polaroids der Umgebung und der geplanten Aktivitäten gegeben haben, so dass in Abstimmung zur Tageszeit stets das perfekte Outfit gefunden wurde. Mindestens zwei Mal täglich wechselte Kate die Garderobe. Als Geste an die Gastgeber wurden bei der Auswahl der Kleider besonders indischstämmige Designer bedacht oder Kleider aus landestypisch anmutenden Stoffen ausgewählt.

Stets lässt sich Kates persönliche Assistentin Natasha Archer von Designern eine Übersicht ihrer Kollektionen schicken, bestellt angeblich auch viel online. Manchmal wandelt sie ein Kleid ab und näht es um, so geschehen bei einer Robe der Inderin Anita Dongre: Archer ließ das Kleid kürzen, verzichtete auf die Stola aus dem gleichen Stoff und kombinierte stattdessen einen schwarzen Gürtel dazu. Die Modeschöpfer sind in der Beziehung nicht empfindlich, schließlich bekommt ihre Kreation weltweite Aufmerksamkeit. Dank Archers Akzenten ist Kates modische Strahlkraft noch einmal größer geworden, denn früher wirkte die Herzogin mitunter mit ihrer eher konservativen Kleidung älter, als sie ist.

Britische Zeitungen sind darauf spezialisiert, die Garderobe genau unter die Lupe zu nehmen und jedes Accessoire im "Fashion Finder" zu identifizieren, so dass die Kate-Fans sogar eine Haarspange kaufen können, sollte die Herzogin jemals eine tragen. Das Kleid, das sie zum Beispiel beim Besuch des US-Präsidenten Barack Obama und seiner Frau vor rund einer Woche in London trug, stammt von L.K Bennett, kostet 415 Euro und ist bereits ausverkauft. Denn der Großteil der Mode, die die 34-Jährige trägt, ist in der Regel mehr oder weniger erschwinglich und alltagstauglich. Sollte der US-Präsident also nicht auf der Gästeliste stehen, kann die stilbewusste Britin das Chiffonkleid bei einem Hochzeitsempfang oder einem Rendezvous auf einer Dachterrasse tragen, rät die "Daily Mail".

Zwei der Aufnahmen aus dem "Vogue"-Shooting werden in der National Portrait Gallery in London ausgestellt. "Josh Olin hat die Herzogin exakt so eingefangen, wie sie ist - voller Leben, mit einem großen Sinn für Humor, nachdenklich und intelligent und natürlich wunderschön", würdigte Museumsdirektor Nicholas Cullinan. Die Herzogin ist Schirmherrin seines Hauses und persönlich sehr an Fotografie und Porträts interessiert. Beliebtestes Motiv sind ihre Kinder, George (2) und Charlotte (1). Die Fotos, die der Hof zum ersten Geburtstag der kleinen Prinzessin veröffentlichte, hat die Mutter selbst gemacht.

In der Porträt-Galerie hängen auch Bilder ihrer Schwiegermutter, Prinzessin Diana, mit der sie immer verglichen wird. Lady Di war drei Mal auf dem "Vogue"-Cover, davon einmal in Szene gesetzt von ihrem Lieblingsfotografen Mario Testino. Modejournalistinnen der Insel kritisierten, Kates Coverfoto fehle der Glamour und sei wenig wegweisend. Die Kleidung, die sie in der Szene trage, bestehe eben nur aus einem Hut, einer weißen Bluse und einem Burberry-Ledermantel. Dieser kostet immerhin rund 5700 Euro. Die "Vogue" widerspricht: Kates Bilder seien die natürlichsten und persönlichsten, die das Magazin je von einem Mitglied der königlichen Familie gemacht habe, teilte Chefredakteurin Alexandra Shulman mit.

(mso)
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