28 Jahre später verurteilt 14-Jähriger ermordete 1986 Zeitungsfrau

Landshut · Fast drei Jahrzehnte konnte der Mord an einer Zeitungsverkäuferin im bayerischen Erding nicht aufgeklärt werden. Nun wurde einer der beiden Täter verurteilt - im Alter von 42 Jahren, von einer Jugendkammer. Denn bei der Tat war er erst 14.

28 Jahre nach dem Raubmord an einer Geschäftsfrau im bayerischen Erding ist einer der beiden Täter zu fünf Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Der Mann ist heute 42 Jahre alt, war bei der Tat allerdings erst 14. Das Urteil wegen Mordes in dem nichtöffentlichen Verfahren wurde am Mittwoch von der Jugendkammer verkündet, wie ein Sprecher des Landshuter Landgerichts am Donnerstag sagte. Er bestätigte damit Medienberichte.

Der 42-Jährige hatte nach Angaben des Gerichtssprechers ein umfangreiches Geständnis abgelegt: Demnach brach er 1986 mit einem ein Jahr älteren Jugendlichen in einen Zeitungsladen ein. Als die 81 Jahre alte Inhaberin des Geschäfts die Täter überraschte, wurde sie von den Jugendlichen umgebracht. Das Duo erbeutete damals 40 D-Mark.

Nach fast drei Jahrzehnten konnte der Fall durch "Kommissar Zufall" aufgeklärt werden, wie es der Gerichtssprecher formulierte. Die Kripo hatte damals Tatgegenstände asserviert, an denen auch Täter-DNA sichergestellt wurde. Als dem nun Verurteilten wegen eines anderen Verfahrens eine Genprobe abgenommen wurde, lieferte der Fahndungscomputer den Treffer.

Der zweite Täter konnte bislang nicht vor Gericht gestellt werden. Er sei nicht auffindbar, erklärte der Justizsprecher. Möglicherweise lebe er inzwischen im Ausland.

(dpa)
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