Fotos 17-Jährige entführt und vergewaltigt - der Fall Rebecca aus Rostock
Das Leiden der 17-jährigen Rebecca ist kaum nachvollziehbar. Sie wird nachts überfallen und vergewaltigt, dann tagelang in einer kleinen Wohnung gefangen gehalten und misshandelt, bis ihr die Flucht gelingt. Ein 28-Jähriger (im Bild) muss sich seit dem 25. März vor Gericht verantworten. Ein Blick auf den Fall.
Ein Polizist steht am 16.10.2012 in Rostock vor dem Haus des mutmaßlichen Entführers. Der Fall hatte ganz Deutschland schockiert: Rebecca hatte in einer Oktobernacht gegen 02.30 Uhr eine Discothek verlassen, sie wollte vermutlich zu einem Freund. Allerdings verpasste sie den Bus und ging zu Fuß zum nahen Stadtteil Dierkow - durch eine teilweise menschenleere Gegend. Dort traf sie auf Mario B.
Der Polizei zufolge rempelte B. Rebecca mit dem Fahrrad an, verletzte sie mit einem Messer schwer an der Hand und vergewaltigte sie. Die junge Frau hatte keine Chance, sich gegen den körperlich überlegenen Mann durchzusetzen. Nach der Vergewaltigung brachte er sie in seine kleine Wohnung an einer viel befahrenen Durchgangsstraße. Dort fesselte, bedrohte, schlug und vergewaltigte er sie, so die Behörden. Fast vier Tage lang hielt er demnach Rebecca in der abgedunkelten Wohnung in seiner Gewalt, bis ihr mit einem Sprung aus dem Fenster die Flucht gelang.
Die Polizei durchsuchte mit Hundertschaften die Gegend. Gleichzeitig wurden die einschlägig bekannten Straftäter aufgesucht. Die Wohnung des Mario B. wäre nur kurze Zeit nach Rebeccas Flucht an der Reihe gewesen, versicherte damals die Polizei.
Vom 25. März an muss sich der 28-jährige Mario B. vor dem Landgericht Rostock für diese Taten verantworten. Der Mann ist früheren Angaben zufolge mehrfach vorbestraft, als Jugendlicher auch wegen eines Sexualdelikts. Laut Gericht hat er die Taten weitgehend gestanden. Sein Verteidiger wollte dies auf Anfrage nicht näher kommentieren.
Nicht bekannt ist, wie es Rebecca nun, rund ein halbes Jahr nach ihrem Martyrium, geht. Der Berliner Kriminalpsychologe Christian Lüdke sprach nach der Tat davon, dass das Mädchen sicher eine gute Chance habe, die Tat gut zu verarbeiten.
Fraglich ist auch, wie viele der grausamen Details der Öffentlichkeit bekannt werden. Nach Angaben des Gerichts ist es wahrscheinlich, dass zumindest bei Rebeccas Aussagen die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird.