Fotos 2008: Robert Zollitsch - Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
2008: Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er gilt als Mann der Mitte. Nicht unbedingt eine schillernde Persönlichkeit, sondern jemand, der sich ganz in den Dienst der Sache stellt. So lautet auch sein Wahlspruch "in fidei communione" - "In der Gemeinschaft des Glaubens".
Schwere Zeiten: Fälle von Missbrauch und Misshandlungen von Kindern in kirchlicher Obhut lasten auf Zollitsch. Im Juni 2010 gerät der Erzbischof selbst in den Fokus: Die Staatsanwaltshcfat nimmt Ermittlungen gegen ihn wegen Verdachts auf Beihilfe zum Kindesmissbrauch auf. Sein Bistum weist die Vorwürfe entschieden zurück.
1965 wurde Zollitsch in Freiburg zum Priester geweiht. 1983 berief ihn der Freiburger Erzbischof Oskar Saier zum Personalreferenten im Erzbischöflichen Referat.
Zollitsch wurde am 9. August 1938 in Philippsdorf (Filipovo) in Jugoslawien geboren. Nach Flucht und Vertreibung gelangte seine Familie 1946 nach Oberschüpf bei Tauberbischofsheim in der Erzdiözese Freiburg, Deutschlands zweitgrößtes Bistum, dem er heute als Bischof vorsteht.
Diesen Posten übte Zollitsch 20 Jahre lang aus, bis ihn Papst Johannes Paul II. am 16. Juni 2003 zum Nachfolger Saiers ernannte. Hier empfängt Zollitsch durch Kardinal Lehmann die Weihe zum Erzbischof am 20. Juli 2003 im Freiburger Münster.
Wie Kardinal Lehmann gilt Zollitsch kirchenpolitisch als Mann der Mitte. Zollitsch gehört der Gemeinschaft der Schönstätter Diözesanpriester an, die die Gottesmutter Maria besonders verehren.
In seinem neuen Amt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz wollte Robert Zollitsch den Kurs seines Vorgängers Kardinal Karl Lehmann fortsetzen und sich darum bemühen, Brücken zu bauen und Konsens herzustellen, wie er betonte.
Die Mitglieder der Frühjahrs-Vollversammlung hatten den Freiburger Erzbischof für sechs Jahre zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Doch so richtig freuen konnte er sich darüber noch nicht. "Ich musste etwas nach Luft ringen, als das Wahlergebnis bekannt wurde", gestand der 69-Jährige.
Im Vergleich zu anderen Ländern hat der Vorsitzende in der katholischen Kirche in Deutschland eine eher schwache Position: Er leitet die Zusammenkünfte der Bischöfe, repräsentiert die Bischofskonferenz gegenüber Staat und Gesellschaft und tritt gegenüber der Öffentlichkeit als der Sprecher der Bischofskonferenz auf.