Stadtarchiv Köln 26 Tonnen Archivgut eingefroren und getrocknet

Münster/Köln (RPO). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster hat 26 Tonnen Archivgut aus dem Kölner Stadtarchiv vor dem Verfall gerettet. Nach dem Archiveinsturz im März 2009 wurden 109 Gitterboxen mit feuchten Akten, Handschriften und anderen Dokumente aus Köln in ein Kühlhaus im Münsterland gebracht, ehe sie von Restauratoren in Gefriertrocknungsschränken schonend getrocknet wurden.

Was Helfer in den Trümmern des Stadtarchivs finden
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Foto: AP

Bis Mitte März sei die Nothilfemaßnahme abgeschlossen, sagte LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Thale am Montag in Münster. Im LWL-Archivamt in Münster steht die Gefriertrocknungsanlage, die seit einem Jahr für Köln im Einsatz ist.

"Nasse oder feuchte Akten werden am besten in Stretchfolie gepackt und wie Gemüse eingefroren, um sie vor Schimmel zu schützen", erläuterte der Leiter des LWL-Archivamts, Marcus Stumpf. In der Anlage werden die Akten dann einem Vakuum ausgesetzt. Das Eis wird dadurch sofort gasförmig und kann abgesaugt werden.

Die Fachleute werden in Münster die getrockneten Kölner Archivalien noch reinigen. Dies ist nötig, weil in praktisch alle Archivalien beim Einsturz aggressiver Betonstaub eingedrungen war, der weitere Schäden nach sich ziehen kann.

Zu den wichtigsten "Lehren aus Köln" gehöre eine vernünftige Schadensprävention, sagte Rüschoff-Thale: "Gebäudebezogenes Risikomanagement ist der beste und preiswerteste Schutz." Anforderungen an sachgerechte Archivgebäude dürften nicht dem Rotstift zum Opfer fallen.

(DDP/felt)
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