Zahlen des Verfassungsschutzes 7300 Salafisten leben in Deutschland — und es werden immer mehr
Berlin · Laut Verfassungsschutz sind bereits 680 Islamisten in den Dschihad gezogen. Die Anziehungskraft des radikalislamischen Salafismus ist ungebrochen.
Auch der Ausreisestrom in die Kampfgebiete des Dschihad hält unvermindert an. Insgesamt sind inzwischen 680 Islamisten in Richtung Syrien und Irak ausgereist, ein Drittel davon ist wieder zurückgekehrt. Der Verfassungsschutz hat Erkenntnisse, wonach etwa 50 Personen Kampferfahrungen gesammelt haben. 85 der Ausgereisten sollen ums Leben gekommen sein. Jeder achte Dschihadist ist nach den Erkenntnissen der Verfassungsschützer Konvertit. Drei Viertel von ihnen sind männlich, und über 90 Prozent von ihnen haben die deutsche Staatsbürgerschaft.
"Die islamistische Szene in Deutschland wächst ungebremst weiter", erklärte Maaßen. Damit werde auch der Nährboden für den Dschihad immer größer. Salafisten wollten auch in Deutschland einen islamischen Staat errichten. Ihre Hochburgen hätten sie nach wie vor in NRW, Berlin und Hessen.
Maaßen sieht die gesamte Gesellschaft gefordert, die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) endlich zu "entzaubern". Die brutale IS-Propaganda verfange weiter. Die schockierenden Bilder seien nicht nur Teil einer "hochprofessionellen Medienarbeit", sondern auch Element der psychologischen Kriegsführung. Wiederholt hatten IS-Kämpfer im Internet mit abgetrennten Köpfen posiert. Zuletzt waren Homepages von IS-Hackern übernommen worden. "Es ist zu befürchten, dass der Kampf gegen ,Ungläubige' auf dem virtuellen Schlachtfeld intensiver wird", warnte Maaßen.