Demonstration in Berlin Etwa 40 Neonazis mischen sich unter die AfD-Anhänger

Berlin · Etwa 5000 Unterstützer der Partei Alternative für Deutschland (AfD) sind am Samstag in Berlin gegen die Asylpolitik der Bundesregierung auf die Straße gegangen. Auch Neonazis waren dabei. Etwa 1100 Gegendemonstranten versuchten, die AfD-Kundgebung zu stören. Es kam zu teils heftigen Rangeleien mit der Polizei.

AfD Demonstration in Berlin mit 3600 Teilnehmern
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Gegendemonstranten protestieren gegen AfD in Berlin

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Foto: afp, jd/dg

Begleitet von Protesten linker Demonstranten haben in Berlin 5000 Anhänger der rechtspopulistischen AfD gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung demonstriert. Die Polizei verhinderte am Samstag mit 1100 Beamten Blockadeversuche von insgesamt etwa 1100 Gegendemonstranten. Dabei setzten die Beamten auch Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Zum Teil wurden Demonstranten weggetragen. Ein Polizist wurde verletzt, konnte aber seinen Dienst fortsetzen. Es gab etwa 40 Festnahmen.

Die AfD (Alternative für Deutschland) hatte bundesweit zu der Demonstration unter dem Motto "Asyl braucht Grenzen - Rote Karte für Merkel" aufgerufen. Ursprünglich wollte sie 10.000 Demonstranten mobilisieren. Das gelang nicht.

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Foto: Screenshot Twitter/Matthias Knödler

Mit Transparenten, auf denen etwa "Deutschland retten. Merkel stoppen" oder "Es ist mir jetzt bunt genug" stand, forderten die Teilnehmer, keine weiteren Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Unter den AfD-Anhängern waren viele ältere Menschen aus bürgerlichen Kreisen, aber auch eine Gruppe von etwa 40 klar erkennbaren Neonazis.

Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry warf den übrigen Parteien bei der Schlusskundgebung vor, die nationale Identität Deutschlands durch eine Massenzuwanderung zu gefährden. Das Sozialsystem habe endliche Kapazitäten, das müsse allen klar sein. Ihre Anhänger riefen auch immer wieder den Pegida-Slogan "Lügenpresse".

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Foto: dpa, msc bsc

Bei der Auftaktkundgebung in der Nähe des Roten Rathauses riefen die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch und der stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland dazu auf, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abzuwählen. Storch betonte, der Protest richte sich gegen die Regierung und nicht gegen die Flüchtlinge selbst, deren Andrang man gut verstehen könne.

Im Hauptbahnhof versuchten am späten Nachmittag nach der Abschlusskundgebung linke Gegendemonstranten den Abzug der AfD-Anhänger zu verhindern. Die Polizei drängte die Menschen zurück.

(lsa/dpa)
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