TV-Journalist Mansur bleibt vorerst in Gewahrsam

Berlin · Der ägyptische Fernsehjournalist Ahmed Mansur bleibt zunächst im Gewahrsam der Berliner Justiz. Das sei das Ergebnis eines Haftprüfungstermins vom Sonntag, teilte sein Anwalt Fazli Altin am Montag in Berlin mit. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte, dass Mansur vorerst in Gewahrsam bleibe. Zu Einzelheiten werde sich die Behörde später äußern.

 Nach den Aussagen seines Anwalts liegt gegen Ahmed Mansur lediglich ein Auslieferungsersuchen der ägyptischen Behörden und kein internationaler Haftbefehl vor.

Nach den Aussagen seines Anwalts liegt gegen Ahmed Mansur lediglich ein Auslieferungsersuchen der ägyptischen Behörden und kein internationaler Haftbefehl vor.

Foto: dpa, lof

Mansur arbeitet für den arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira. Er war am Samstag auf dem Flughafen Berlin-Tegel festgenommen worden, als er nach Doha fliegen wollte. Die Bundespolizei hatte erklärt, es liege ein internationaler Haftbefehl auf Grundlage eines ägyptischen Ersuchens vor. Mansur bestreitet, dass es einen internationalen Haftbefehl gibt.

Mansurs Anwalt Altin sagte der Deutschen Presse-Agentur, er hoffe noch an diesem Montag auf einen Gerichtstermin, bei dem der Sachverhalt nochmals überpüft werde. Dabei strebe er zumindest eine Haftverschonung für seinen Mandanten an. Es gebe keinen internationalen Haftbefehl gegen Mansur, sondern lediglich ein Auslieferungsersuchen der ägyptischen Behörden, bekräftigte er.

Die Vorwürfe der ägyptischen Behörden seien unbestimmt, sagte Altin. Mansur werde beschuldigt, Unwahrheiten verbreitet zu haben, die die innere Sicherheit Ägyptens gefährdeten. Der Anwalt fügte hinzu, nach seiner Kenntnis gebe es kein Auslieferungsabkommen Deutschlands mit Ägypten. Deshalb müsse ein Gericht prüfen, ob bei Auslieferung Gefahr für Leib und Leben des Betroffenen bestehe, was in diesem Fall zweifellos so sei.

(dpa)
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