Nach tödlichem Massenunfall auf der A19 Alle Opfer identifiziert

Rostock/Kavelstorf (RPO). Nach der Massenkarambolage am Freitag auf der A 19 mit acht Toten sind nun alle Opfer identifiziert worden. Zudem ist erst am Sonntagmorgen der letzte Lkw geborgen worden. Seit dem Mittag sind die Reparaturarbeiten an der Autobahn abgeschlossen, der Verkehr rollt in beiden Richtungen wieder, sagte ein Polizeisprecher.

Massenkarambolage nach Sandsturm
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Die Bergungsarbeiten am Lkw waren von immer wieder aufflammenden Glutnestern unterbrochen worden. Der Transporter gehörte zu drei Lkw, die beim Zusammenstoß auf der rechten Spur Richtung Rostock in Flammen aufgegangen waren. Das Feuer hatte dann durch den starken Wind auf weitere Pkw übergegriffen, die bei der Karambolage teilweise ineinander verkeilt wurden. Durch den Großbrand wurden die Fahrbahn sowie die Leitplanke zerstört.

Alle Opfer identifiziert

Nach der Massenkarambolage sind mittlerweile alle Todesopfer identifiziert. Die Opfer stammen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Sie sind zwischen 34 und 75 Jahren alt.

Vier der Toten kamen aus Mecklenburg-Vorpommern: ein Ehepaar von 68 und 75 Jahren aus dem Landkreis Bad Doberan sowie zwei 45 und 69 Jahre alten Männer aus dem Landkreis Güstrow. Aus dem brandenburgischen Landkreis Ostprignitz/Ruppiner Land stammten ein 60 Jahre alter Mann und eine 45 Jahre alte Frau. Das Todesopfer aus Berlin war ein 34 Jahre alter Mann. Aus Sachsen-Anhalt stammt eine 69 Jahre alte Frau, sie wohnte im Landkreis Bitterfeld/Wolfen.

Zum Zustand der Schwerverletzten konnte die Polizei keine weiteren Angaben machen. Nach dem Unfall am Freitag Mittag waren 41 Personen ins Krankenhaus eingeliefert worden, einige auch mit schweren Brandverletzungen in Spezialkliniken.

Trauergottesdienst am Mittwoch

Für die Opfer der Massenkarambolage auf der A19 wird es am Mittwoch (13. April) in Rostock einen zentralen ökumenischen Gedenkgottesdienst geben. Die Evangelische Landeskirche Mecklenburgs und die Katholische Kirche luden in die St. Marienkirche ein, um dort der acht Toten und dutzenden Verletzten zu gedenken.

Viele Menschen seien nach dem Unglück erschüttert, hieß es in einer am Sonntag verbreiteten Erklärung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und des Erzbischöflichen Amtes Schwerin. Der Gottesdienst solle Raum für Trauer und Klage geben, aber auch Trost spenden und Menschen in ihrer Not stärken. Mitglieder der Landesregierung hätten ihr Kommen zugesagt.

An dem schwersten Unfall in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns waren am Freitag mehr als 80 Pkw und Lkw beteiligt. Ein schwerer Sturm hatte Sand von angrenzenden Feldern auf die Autobahn geweht, der den Fahrern plötzlich die Sicht nahm. Drei Dutzend Fahrzeuge brannten aus, für acht Insassen kam jede Hilfe zu spät. Insgesamt waren mehr als 110 Personen vom Verkehrsunfall betroffen, 41 Verletzte wurden in die Krankenhäuser gebracht.

(apd/felt)
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