Kölner U-Bahn-Pfusch Auch Düsseldorf ermittelt gegen Bauarbeiter

Düsseldorf (RPO). Gegen einen Bauarbeiter, der bereits für den Pfusch beim Kölner U-Bahn-Bau verantwortlich sein soll, wird nun auch in Düsseldorf ermittelt. Der Polier soll beim Bau der Düsseldorfer Wehrhahn-Linie gemeinsam mit einem zweiten Tatverdächtigen Messprotokolle gefälscht haben, sagte Oberstaatsanwalt Johannes Mocken am Donnerstag.

Kölner U-Bahngrube am Heumarkt
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Der Vorwurf des Betrugs und der Baugefährdung hingegen bestehe derzeit nicht. Im Falle einer Verurteilung drohe den beiden Beschuldigten wegen der Fälschung technischer Aufzeichnungen eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. Die Ermittlungen in Köln liefen bereits seit Längerem.

Sonderprüfer hatten in Düsseldorf beim Bau der Wehrhahn-Linie ähnliche Unregelmäßigkeiten festgestellt wie beim Ausbau der Kölner U-Bahn. In beiden Städten wurden Messprotokolle gefälscht und Bauarbeiten nicht ordnungsgemäß ausgeführt. Die Stadt Düsseldorf hatte daraufhin Strafanzeige gegen zwei Mitarbeiter des Baukonzerns Bilfinger Berger gestellt.

Bilfinger: Finanzielle Folgen unter Kontrolle

Der Baukonzern Bilfinger Berger erwartet derweil keine gravierenden finanziellen Auswirkungen möglicher Fehler beim U-Bahn-Bau in Köln und Düsseldorf. "Wir haben einen angemessenen Versicherungsschutz, sodass diese Schäden unseren nächsten Jahresabschluss nicht beeinträchtigen", sagte der Vorstandsvorsitzende Herbert Bodner bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Mannheim. Die finanziellen Folgen habe man unter Kontrolle, es gehe letztlich nur um geringe Beträge.

Der zweitgrößte deutsche Baukonzern hatte seine Zahlen bereits vor einem Monat vorgelegt. Danach ist Bilfinger Berger ohne größere Blessuren durch das Krisenjahr 2009 gekommen. Der Gewinn stagnierte bei 140 Millionen Euro, während der Umsatz um 3 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zurückging.

(DDP/das)
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