Bergung verzögert sich Bahnstrecke im Pfälzerwald weiter gesperrt

Frankfurt/Main (RPO). Nach der Kollision eines ICE mit einem Müllwagen bei Lambrecht im rheinland-pfälzischen Kreis Bad Dürkheim bleibt der Streckenabschnitt weiter komplett gesperrt. Die Aufräumarbeiten sind im vollen Gange, derzeit heben zwei Spezialkräne die beiden entgleisten Waggons wieder auf die Schienen, wie ein Bahnsprecher am Mittwochvormittag in Frankfurt am Main sagte.

ICE kollidiert mit Müllwagen
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Die Bergung des bei Lambrecht in der Pfalz mit einem Müllwagen kollidierten ICE verzögert sich. Die Strecke zwischen Neustadt/Weinstraße und Weidenthal werde noch mindestens den ganzen Mittwoch gesperrt bleiben, sagte ein Bahnsprecher auf ddp-Anfrage in Frankfurt. Ursprünglich hatte die Strecke bis gegen 13.00 Uhr wieder frei sein sollen.

Ein Spezialkran der Bahn, der den Triebwagen und den ersten Waggon des ICE wieder aufs Gleis setzen soll, sei zwar inzwischen an der Unfallstelle eingetroffen, sagte der Sprecher. Ob die Strecke aber zum Betriebsbeginn am Donnerstag wieder frei sein werde, sei derzeit noch unklar.

Der ICE von Paris nach Frankfurt wird den Angaben zufolge bis auf weiteres über Straßburg umgeleitet und hält deshalb nicht in Kaiserslautern und Saarbrücken. Als Ersatz im Regionalverkehr setzt die Bahn zwischen Neustadt/Weinstraße und Weidenthal Busse ein.

Bei der Kollision am Dienstagmorgen waren zwei Waggons entgleist, dabei wurden der Fahrer des Müllwagens schwer und 14 weitere Personen leicht verletzt. Der Schwerverletzte musste mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden. Unter den Verletzten befanden sich auch zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn sowie ein britischer Fahrgast.

ICE nur mit 90 Stundenkilometern unterwegs

Der Unfall ereignete sich an einer Stelle, wo parallel und oberhalb zur ICE-Strecke ein Weg verläuft. Auf diesem wollte der Mülltransporter einem anderen Fahrzeug ausweichen, geriet dabei auf eine unbefestigte Böschung, kippte um und blieb im Gleisbereich liegen. Der ICE mit rund 320 Reisenden, zu denen neben Deutschen auch Briten, Chinesen und US-Amerikaner gehörten, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in den Müllwagen. Daraufhin war der Triebwagen des ICE und ein weiterer Wagen entgleist. Die Ermittlungen zur genauen Ursache wurden aufgenommen.

Für die meisten Reisenden verlief der Unfall jedoch glimpflich, denn der Zug war aufgrund des kurvenreichen Streckenabschnitts nur mit rund 90 Stundenkilometer unterwegs. Normalerweise können ICE-Züge Spitzenwerte bis zu 320 Stundenkilometer erreichen.

(apd/felt)
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