Geplantes Flüchtlingsheim Behörden fordern Til Schweiger zu Kooperation auf

Osterode · Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat den Filmstar Til Schweiger bei dessen geplantem Flüchtlingsheim zur Zusammenarbeit mit den Behörden aufgefordert. Schließlich sei alles nicht so einfach, wie der Star vielleicht denke.

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Foto: dpa, pse vge sab

"Eine Unterkunft hinsetzen und dann läuft es - ganz so einfach ist es dann doch nicht", sagte BAMF-Chef Manfred Schmidt der Zeitung "Die Welt". Schweiger hatte vor einer Woche angekündigt, er wolle in Osterode am Harz in einer alten Bundeswehrkaserne zusammen mit Freunden ein "Vorzeige-Flüchtlingsheim" mit Freizeitangeboten für Kinder, einer Sportanlage, Werkstätten und einer Näherei schaffen.

Dazu sagte der BAMF-Präsident: "Wenn jemand behauptet, dass er es besser kann, ist die erste Reaktion einer Verwaltung immer zunächst zurückhaltend." Es gebe bereits Vorzeigeunterkünfte, etwa in Ellwangen in Baden-Württemberg. "Das Gute ist, dass ein Prominenter wie Til Schweiger der Bevölkerung zeigt: Ich kümmere mich um Flüchtlinge. Das ermuntert viele, sich in dem für sie möglichen Maße einzubringen", sagte Schmidt.

Schweiger habe es als Privatmann aber bei ein paar Dingen wesentlich leichter als die öffentliche Verwaltung, so müsse er bei der Suche nach einem Betreiber keine europaweite Ausschreibung starten. "Verwaltungen sind an die strikten Vergabestrukturen gebunden", sagte Schmidt. Er wünsche dem Schauspieler das Beste für sein Vorhaben.

Via Facebook hatte Schweiger Ende Juli auch zu einer Spendenaktion für Flüchtlinge aufgerufen und sich nach einem Bericht über Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte unter anderem an SPD-Chef Sigmar Gabriel gewandt. Beide telefonierten miteinander und trafen sich einem Medienbericht zufolge nun auch zu einem persönlichen Gespräch. "Bild.de" veröffentlichte ein Foto, das die beiden bei ihrem Treffen am Freitag in einem Berliner Club zeigen soll.

(dpa)
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