Polizeibericht neuerdings auf bayrisch "Festgnumma und auf d Wach bråcht"

München · Zum Internationalen Tag der Muttersprache hat die bayerische Polizei einen Teil ihrer Pressemitteilungen im eigenen Dialekt verfasst. Beim Ergebnis legst di nieda. Was dahinter steckt.

 Brezeln, Bier und Bayerisch: Auch US-Präsident Barack Obama hat schon so seine Erfahrung mit den Bayern gemacht.

Brezeln, Bier und Bayerisch: Auch US-Präsident Barack Obama hat schon so seine Erfahrung mit den Bayern gemacht.

Foto: dpa, hpl

Fahrerflucht, Diebstahl und Polizeikontrollen. So richtig lustig ist das nicht, was die Münchener Polizei da zu vermelden hatte. Trotzdem sorgen einge ihrer Pressemitteilungen jetzt für beste Unterhaltung — und das vor allem auch außerhalb Bayerns. Es geht weniger darum, was die Polizei geschrieben hat. Das "wie" sorgt im Internet für Begeisterung. Ein Beispiel:

"Da Verkehr had in dera Zeit, wo da Unfall aufgnomma wordn is, ohne Unterbrechung weidafahrn kenna. Alle Leut, de ebbs gsehgn habm, dees da Polizei weidahelft, dass ma woaß, wia dees oiss herganga is, soill beim Unfallkommando, åruafa, hischreibm oder vorbeikemma."

Zum internationalen Tag der Muttersprache gibt's unseren Pressebericht heute (auch) auf bayrisch:335. A PKW fahrt a Fu...

Und weil wir nicht genug bekommen können, hier noch eins:

"Am Donnerstag, ummara hoibeelfe auf d Nacht had a 55 Jahr oide Münchnerin vier Leut bei a r am Wohnmobil gsehgn, dees unter da Candidbruckn pàrkt gween war. De Viere san ihr komisch vorkemma: 3 davo habm nämlich ganz auffällig "passt", dawei is da Vierte unter s Wohnmobil krabbelt, had dort a Zeitl umanandagwerkt und is wieder aussakemma."

Nicht wenige Bayern behaupten, den "schönsten Dialekt der Welt" zu beherrschen, als Rheinländer muss man da natürlich vehement protestieren. Lustig hört es sich dann aber doch an.

Der "Internationale Tag der Muttersprache" wurde auf Vorschlag der Unesco im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um an die Bedeutung der Muttersprache als Ausdruck der kulturellen Identität zu erinnern. Historisch nimmt der Tag der Muttersprache Bezug auf den 21. Februar 1952. Damals fand in Dhaka, der Hauptstadt Ost-Pakistans, eine Demonstration gegen den Beschluss der Regierung statt, die Sprache Urdu zur Amtssprache zu erheben.

Heute seien von den rund 6000 Sprachen, die weltweit gesprochen werden, die Hälfte vom Verschwinden bedroht, sagt die Unesco.

(lukra)
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