Neue Erkenntnisse zu Mord am Studenten Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

Berlin (RPO). Der Polizist Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 in Berlin den Studenten Benno Ohnesorg erschossen hat, soll nach Berichten des ZDF und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" Stasi-Spitzel gewesen sein. Das belegten neu entdeckte Dokumente aus der Birthler-Behörde, berichteten beide Medien am Donnerstagabend. Kurras habe ab 1955 für die Stasi gearbeitet; außerdem sei er ab 1962 Mitglied der SED gewesen.

Benno Ohnesorg: Der Schuss und die Folgen
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Benno Ohnesorg: Der Schuss und die Folgen

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Wie die "FAZ" berichtete, fanden die Autoren Helmut Müller-Enbergs und Cornelia Jabs durch einen Zufall entsprechende Unterlagen im Aktenbestand des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS).

Ihr Bericht über die insgesamt 17 Aktenbände des Staatsicherheitsdienstes zu Kurras erscheine in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Deutschlandarchiv", die am 28. Mai herauskommen wird, unter dem Titel "Der 2. Juni 1967 und die Staatssicherheit".

Neben der deutschen Unterstützung des US-Engagements im Vietnamkrieg führte nicht zuletzt der Tod Ohnesorgs dazu, dass sich Teile der außerparlamentarischen Opposition (APO) radikalisierten, in den Untergrund gingen und schließlich in den Terrorismus abdrifteten. Eine terroristische Vereinigung bezog sich sogar mit ihrem Namen auf den Tod Ohnesorgs: Die "Bewegung 2. Juni".

Kurras war später vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen worden.

(DDP)
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