Wirbel um Spielplatz in Berlin Kletterburg mit Halbmond löst wütende Debatte aus

Berlin · In Berlin entzünden sich an einem in Anlehnung an das Kindermärchen "Ali Baba und die vierzig Räuber" neugebauten Spielplatz wütende Debatten. Auch viele Hass-Kommentare sind dabei.

 Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) versteht die Aufregung nicht.

Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) versteht die Aufregung nicht.

Foto: dpa, soe vfd hjb

Ort des Geschehens: die Walterstraße im Berliner Stadtteil Neukölln. Die Stadt hatte entschieden, ein veraltetes und heruntergekommenes Areal für Kinder rundum zu erneuern. Im Juni begannen die Bauarbeiten auf dem 1000 Quadratmeter großen Grundstück.

Es dauerte nicht lange, bis ein Kletterturm stand. Auf dem Turm ist eine Kuppel angebracht. Und diese wird von einer gelben Mondsichel gekrönt.

"Fremd im eigenen Land"

Bei Twitter und Facebook überschlugen sich anschließend die Reaktionen. Von Islamisierung ist die Rede, vom "Fremdsein im eigenen Land". Ein Kommentator spricht sogar von einem Spielplatz für "künftige Hassprediger und Selbstmordattentäter".

Geplant war das Areal als "Märchen-Spielplatz", wie unter anderem der "Berliner Kurier" berichtet. Demnach war die Gestaltung des Spielplatzes mit den umliegenden Kitas abgesprochen. Das Motto sollte "Ali Baba und die 40 Räuber" lauten.

Die Debatte hat inzwischen auch die Berliner Politik erreicht. "Man könnte so eine Spielplatzgestaltung natürlich als originell bezeichnen. Oder auch ganz einfach als schwachsinnig", sagte Burkard Dregger, Sprecher der CDU-Fraktion für Integrationspolitik, dem "Berliner Kurier".

Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) widerspricht. "Wer nun aus der stilisierten orientalischen Kletterburg eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands herbeiredet, sollte sich einfach einmal an seine eigene Kindheit erinnern, bei der er sich sicherlich bei der Erzählung dieser spannenden Geschichte in das Morgenland geträumt hat", sagte Giffey ebenfalls sie dem "Berliner Kurier".

(csi/felt)
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