Landgericht Berlin Qualvoller Tod der kleinen Zoe - Langjährige Haftstrafen

Berlin · Nach dem qualvollen Tod der zweieinhalb Jahre alten Zoe in Berlin sind ihre Mutter und deren Lebensgefährte zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die 28-jährige Mutter muss acht Jahre hinter Gitter, ihr 26 Jahre alter Partner zwölf Jahre.

Das Landgericht verurteilte die beiden am Freitag wegen Mordes durch Unterlassen. Beide hätten das schwerstkranke Mädchen aus Weißensee nicht zum Arzt gebracht, um eine brutale Misshandlung zu verdecken, so der Vorsitzende Richter Peter Faust. Zoe starb am 31. Januar 2012. Drei Tage zuvor habe ihr Stiefvater ihr derart in den Bauch geschlagen, dass der Darm riss.

Für die Eltern hätte klar sein muss, dass das Kind nach dem Schlag des Vaters gelitten habe und zum Arzt musste. "Ein Anruf bei der Feuerwehr - das Kind hätte eine reelle Lebenschance gehabt", zitierte der Richter eine Gutachterin.

Die Staatsanwältin hatte auf lebenslange Haft plädiert, die Verteidiger auf Freispruch für die Frau sowie eine Bewährungsstrafe für den Mann. Der Fall hatte heftige Debatten um den Kinderschutz ausgelöst.

(dpa)
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