Vierjähriger in Berlin vermisst Weiter Rätsel um verschwundenen Flüchtlingsjungen

Berlin · Auch nach zehn Tagen bleibt das Verschwinden des vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed in Berlin ein Rätsel. Eine Mordkommission geht inzwischen 75 Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Eine heiße Spur sei bislang aber nicht dabei, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Mohamed war am 1. Oktober an der völlig überfüllten Registrierungsstelle für Flüchtlinge verschwunden. Ein Überwachungsvideo zeigt ihn an der Hand eines bärtigen Mannes das Gelände verlassen.

Der Mann soll schon früher am Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) gesehen worden sein. Die Polizei habe entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, sagte ein Sprecher in der rbb-"Abendschau". Möglicherweise habe sich der Gesuchte schon im Juni und Juli auf dem Gelände in Moabit aufgehalten.

Kamera zeigt unbekannten Mann

Am vergangenen Donnerstag hatte die Polizei Bilder einer Überwachungskamera veröffentlicht, die den Jungen mit einem etwa 35 bis 50 Jahre alten Mann zeigen. Der Unbekannte steht im Verdacht, das Kind mitgenommen zu haben. Spürhunde der Polizei hatten Mohameds Fährte auf dem überfüllten Lageso-Gelände aufgenommen. Die Mordkommission ermittelt wegen des Verdachts auf eine Straftat.

Ermittler waren am Wochenende erneut im Umfeld des Lageso unterwegs. Die Polizei wollte - erstmals in Begleitung von uniformierten Beamten - Plakate anbringen sowie Anwohner und Geschäftsinhaber befragen. Die Ermittlungen zielen vor allem auf die Identität und den Aufenthaltsort des gesuchten Mannes ab.

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(dpa)
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