"Deso Dogg" preist den Tod im Dschihad Berliner Ex-Rapper ruft zum "Heiligen Krieg" auf

Berlin/Mayen (RPO). Ein Ex-Rapper und heutiger Islamist hat bei einer öffentlichen Veranstaltung in ungewöhnlich deutlicher Form den bewaffneten "Heiligen Krieg" und den Märtyrertod verherrlicht.

Bei einem sogenannten "Islamseminar" der als besonders radikal geltenden Gruppe "Die wahre Religion" in der Eifelstadt Mayen sang der einstige Musiker "Deso Dogg" die Zeile: "Wandert aus, wandert aus! Usbekistan, Afghanistan, wir kämpfen in Chorassan!" Chorassan ist eine historische Bezeichnung für ein Gebiet in Zentralasien, das unter anderem im heutigen Afghanistan liegt.

Bei der mehrtägigen Veranstaltung zum Jahreswechsel sang der gebürtige Berliner außerdem: "Inschallah, inschallah, wir kämpfen, fallen, Schuhada, den Feind im Auge, bismillah". Das bedeutet: "So Allah will, wir kämpfen, fallen als Märtyrer, den Feind im Auge, im Namen Allahs." Im Anschluss an das Lied jubelten die rund 50 Besucher des "Seminars" und riefen: "Allahu akbar" ("Allah ist größer"). Das Video wurde im Internet verbreitet, es liegt der Nachrichtenagentur dapd vor.

Wegen schwerer Körperverletzung verurteilt

Der Gangsta-Rapper Deso Dogg fiel nach eigener Aussage in früheren Jahren durch diverse Straftaten auf und wurde wegen schwerer Körperverletzung zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Im vergangenen Jahr beendete er seine Musiker-Karriere. Er erklärte, sich auf den Islam konzentrieren zu wollen und hielt Vorträge mit islamistischen Predigern. Nach Informationen der dapd will er am Freitag in einer Moschee im schleswig-holsteinischen Pinneberg auftreten.

Die Vorbeter der "wahren Religion" befürworten das islamische Rechtssystem, die Scharia, und legitimieren Gewalt im Namen des Islam. Verfassungsschützer rechnen sie dem Salafismus zu, der als die am schnellsten wachsende islamistische Bewegung in Deutschland gilt.

Das "Seminar" in Mayen sollte ursprünglich in der Bonner Al-Muhsinin-Moschee stattfinden. Nach öffentlichem Druck auch von muslimischen Verbänden hatte der Moschee-Vorstand die Prediger jedoch wieder ausgeladen. Nach Absagen auch anderer muslimischer Gebetshäuser wichen die Islamisten schließlich auf den Veranstaltungsort in Mayen aus.

(apd/csr)
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