Nach Bericht über Probleme mit Schülern Berliner Polizeiakademie wehrt sich gegen Vorwürfe

Berlin · Die Berliner Polizeiakademie geht in die Offensive: Nach dem Vorwurf gravierender Missstände hat die Ausbildungsstätte Journalisten eingeladen, um das in der Öffentlichkeit entstandene Bild zu korrigieren.

Dabei sprachen Anwärter und Ausbilder einer Polizeiklasse am Freitag davon, dass bei ihnen Disziplin, Respekt und gegenseitige Wertschätzung herrschten. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) verteidigte die Polizei, forderte die Spitze aber auch auf, umfassende Antworten vorzulegen.

Zuvor war eine Sprach-Mail bekannt geworden, in der ein Ausbilder Hass, Lernverweigerung und Gewalt in einer Klasse mit vielen Polizeischülern mit Migrationshintergrund beklagt. Nach einem Bericht der "Welt" war auch von früheren Straftaten einiger Schüler und fehlenden Einstellungsvoraussetzungen wie guten Deutschkenntnissen die Rede. Derzeit werden laut Polizei rund 1200 junge Menschen an der Polizeiausbildungsstätte der Hauptstadt ausgebildet, etwa 40 Prozent haben ausländische Wurzeln.

Innensenator Geisel sagte, er nehme die Vorwürfe sehr ernst. Aber: "Ich wehre mich dagegen, dass hier - fahrlässig oder vorsätzlich - Stimmung gegen die Polizei gemacht wird."

Bei der Präsentation in einer Parallelklasse der Akademie sprachen die Polizeianwärter von kollegialem Umgang untereinander und gegenseitiger Hilfe. Ausbilder Rainer Dannat umschrieb das Klima an der Schule mit "respektvoll, wertschätzend, diszipliniert".

(felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort