Polizei prüft: weitere Fälle möglich Betreuer missbraucht Mädchen in Sportvereins-Zeltlager

Neuburg (RPO). Fünf Mädchen zwischen acht und elf Jahren sind von einem 49-jährigen Betreuer in einem Sportvereins-Zeltlager in Bayern sexuell missbraucht worden. Der Mann habe ein Teilgeständnis abgelegt, berichtete das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Dienstag.

Der Betreuer habe die Mädchen bei Neuburg an der Donau von Montag bis Freitag vergangener Woche mit inszenierten Spielen in sein Zelt gelockt. Dort habe er die Kinder aufgefordert, sich auszuziehen und sie missbraucht, sagte ein Polizeisprecher.

Der Mann wurde festgenommen, nachdem der Vater einer betroffenen Achtjährigen Anzeige erstattet hatte. Derzeit werde überprüft, ob der 49-Jährige auch bei früheren Zeltlagern des Sportvereins als Betreuer im Einsatz gewesen sei. Der Mann sei schon länger Mitglied im Sportverein. Da man in schnellen Ermittlungen nach der Anzeige bereits die vier weiteren Opfer gefunden habe, gehe man davon aus, dass es weitere Fälle geben könnte.

Der 49-Jährige war nicht der einzige Betreuer in dem Zeltlager, an dem rund 30 Mädchen und Jungen teilnahmen. Warum die soziale Kontrolle nicht funktioniert habe, könne man derzeit nicht sagen, sagte der Polizeisprecher. Der 49-Jährige sollte noch am Dienstag dem Haftrichter in Neuburg an der Donau vorgeführt werden.

Auch der nach öffentlicher Fahndung gefasste Kinderschänder Christoph G. aus Mayen in der Eifel (Rheinland-Pfalz) war Übungsleiter in einem Sportverein und hatte seine Opfer offenbar dort gefunden. Der Vorsitzende hatte am Wochenende kritisiert, dass die Staatsanwaltschaft den Verein nicht vorsorglich über die Ermittlungen im Jahr 2006 wegen Kinderpornografie informiert hatte.

(AP/top)
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