PIP-Skandal auch in NRW Billig-Brustimplantate an 25 Kliniken eingesetzt

Düsseldorf · Die minderwertigen Brustimplantate des französischen Unternehmens PIP wurden allein in NRW an 25 medizinischen Einrichtungen eingesetzt. Die Zahl nannte ein Sprecher des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums am Dienstag.

Skandal um PIP-Brustimplantate
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Schwerpunkt soll der Regierungsbezirk Düsseldorf mit neun Kliniken und sechs Arztpraxen gewesen sein, berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwoch). Der "Bild"-Zeitung sagte der Ministeriumssprecher, die Bezirksregierungen prüften, bei wie vielen Frauen die Implantate eingesetzt wurden. Mit einer Bilanz sei Ende Januar zu rechnen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass an der Uniklinik Essen Frauen offenbar Brust-Implantate eingesetzt wurden.

Bei mittlerweile zwanzig französischen Frauen mit einem PIP-Implantat, dessen Hülle gerissen und Silikon ausgetreten war, war Krebs festgestellt worden. Ob er mit dem Implantat in einem Zusammenhang steht, bezweifeln Mediziner; aber letzte Sicherheit gibt es nicht. Die französische Regierung hatte dieser Tage angeboten, die Kosten für die Entfernung der PIP-Implantate von 30.000 Frauen zu übernehmen. Schon seit Jahren gab es Hinweise auf Mängel bei den PIP-Implantaten; die M-Implantate von Rofil wurden erst später beanstandet.

Weltweit sollen bis zu 500.000 Frauen minderwertige Silikonkissen der französischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP) erhalten haben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät betroffenen Frauen, sich die Implantate herausoperieren zu lassen. Denn auch ohne Risse könne gesundheitsgefährdendes Silikon austreten. Wie viele Frauen in Deutschland die Empfehlung betrifft, war laut BfArM bis zuletzt unklar.

(dpa)
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