Dementi folgt auf dem Fuß Kommission will Tebartz-van Elst offenbar entlasten

München · Einem Medienbericht zufolge betrachtet die von der Bischofskonferenz eingesetzte Kommission die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst offenbar als weitgehend ausgeräumt. Dem Bericht folgt prompt ein Dementi.

Franz-Peter Tebartz-van Elst: Eine Chronik der Affäre im Bistum Limburg
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Bischof Tebartz-van Elst - eine Chronik der Skandale

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Die nach dem Finanzskandal im Bistum Limburg von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission will ihren Bericht im Laufe des Monats Februar abschließen. Das sagte Bischofskonferenz-Sprecher Matthias Kopp am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Kopp wies damit zugleich einen Bericht des Magazins "Focus" zurück, wonach das aus fünf Mitgliedern bestehende Gremium sein Gutachten bereits weitgehend abgeschlossen habe und die Vorwürfe gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und den Bau seines mindestens 31 Millionen Euro teuren neuen Amts- und Wohnsitzes auf dem Limburger Domberg größtenteils ausgeräumt worden seien.

Die Prüfkommission unter Vorsitz des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe arbeite weiterhin an dem Bericht, betonte Kopp. Dabei gehe es nicht wie vom "Focus" darstellt um "abschließende Formulierungen", sondern "um das kontinuierliche Aufarbeiten inhaltlicher Fragen". Inhalte des Berichts seien dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bisher nicht bekannt. Grothe hatte zuletzt angekündigt, den Bericht bis Ende Januar vorlegen zu wollen, verwies aber auch auf Abstimmungsbedarf etwa mit der Bischofskonferenz, so dass bis zur endgültigen Veröffentlichung noch einige Zeit vergehen könne. "Aber das liegt dann nicht mehr in unserer Hand."

Focus: Vorwürfe ausgeräumt

Laut "Focus" kam das Gremium zu dem Ergebnis, dass dem umstrittenen Bischof beim 31 Millionen Euro teuren Bau seiner Residenz weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien vorzuhalten sei. Angeblich werde in dem aus drei Geistlichen und zwei Wirtschaftsprüfern bestehenden Gremium noch um abschließende Formulierungen gerungen.

Der Bericht soll den Angaben zufolge in den kommenden Tagen der Deutschen Bischofskonferenz und dann der Bischofskongregation im Vatikan vorgelegt werden. Anschließend entscheidet Papst Franziskus, wie es mit Tebartz-van Elst und dem Bistum weitergeht.

Tebartz-van Elst war im vergangenen Herbst vor allem wegen der hohen Baukosten für den neuen Limburger Bischofssitz in die Kritik geraten. Der Papst entband Tebartz-van Elst vorerst von der Führung seiner Amtsgeschäfte.

Die Bischofskongregation erwägt laut "Focus", das 1827 gegründete Bistum Limburg aufzulösen. Es könnte dann in seine Herkunftsdiözesen Trier und Mainz eingegliedert werden. Alternativ werde im Vatikan überlegt, einen Administrator für den Bischofssitz zu ernennen. Dieser wäre ausschließlich dem Heiligen Stuhl Rechenschaft schuldig und würde ohne Mitspracherecht des Domkapitels eingesetzt.

(AFP/KNA)
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