Vorwürfe wegen Waisenhaus-Stiftung Bischof Mixa gesteht finanzielle Fehler

Augsburg (RPO). Nach dem Vorwurf der "nicht zweckmäßigen" Verwendung von Geld der Waisenhaus-Stiftung in Schrobenhausen hat der heutige Augsburger Bischof Walter Mixa Versäumnisse eingeräumt. Mixa räumte ein, sich in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen von 1975 bis 1996 um finanztechnische Fragen "nicht akribisch" gekümmert zu haben.

Vorwürfe wegen Waisenhaus-Stiftung: Bischof Mixa gesteht finanzielle Fehler
Foto: ddp, ddp

"Ich war immer in erster Linie Seelsorger und Priester. Dabei kann es schon sein, dass ich mich nicht akribisch um finanztechnische Fragen gekümmert habe", sagte Mixa am Montag in Augsburg. Dass er dies immer anderen überlassen habe, die mehr davon verstünden, sei "wahrscheinlich ein Fehler" gewesen, den er einräume "und im Nachhinein auch bedauere". Die "Unklarheiten" seien aber im Jahr 2000 bereinigt worden.

Mixa war von 1975 bis 1996 als Stadtpfarrer von Schrobenhausen Stiftungsratsvorsitzender der Katholischen Waisenhausstiftung Schrobenhausen. Laut einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" soll Mixa Geld des Kinderheimträgers wiederholt "nicht zweckmäßig" verwendet haben. Die Rede ist "von mehreren Dutzend Fällen".

Mixa habe offenbar Antiquitäten im Wert von 70.000 Mark "nicht satzungsgemäß" angeschafft. Manche der Gegenstände hätten ihren Platz im Pfarrhaus gehabt. Die Antiquitäten seien mehreren Informanten zufolge in Schrobenhausen geblieben, als Mixa Bischof von Eichstätt war. Später habe man sie ihm gebracht und ihn aufgefordert, die 70.000 Mark an die Stiftung zurückzuzahlen. Das sei auch geschehen.

Das Bistum Augsburg teilte nun mit, es sei tatsächlich "wohl mehrfach zu finanztechnisch unklaren Zuordnungen von Ausstattungsgegenständen zwischen der Waisenhausstiftung und der Pfarrkirchenstiftung gekommen". Dabei sei es nicht um private Anschaffungen des Pfarrers, sondern um antiquarische Möbel und Ausstattungsgegenstände für die Kirche und den historischen Pfarrhof gegangen.

Mixa betonte: "Bei den Möbeln, Ausstattungsgegenständen und liturgischen Gegenständen handelte es sich nicht um private Dinge, sondern jeweils um Gegenstände, die in der Pfarrei eingesetzt wurden."

Einige der Gegenstände wurden der Diözese zufolge von Mixa, als er im Jahr 1996 Bischof von Eichstätt wurde, von diesem auf Wunsch der Stiftung persönlich übernommen und vollständig bezahlt. Die unrichtigen Zuordnungen seien nach den vorliegenden Erkenntnissen bereinigt worden.

(DDP/csi)
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