Blitzeis in Ostfriesland Wie ein Berliner CDU-Politiker die IC-Odyssee erlebte

Düsseldorf · Wegen Blitzeis stundenlang festsitzen – so hatten sich die Fahrgäste des IC von Norddeich Richtung Köln ihre Reise sicher nicht vorgestellt. An Bord war auch ein Berliner CDU-Politiker. Er schildert die Situation.

 Thorsten Schatz ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Berlin-Spandau.

Thorsten Schatz ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Berlin-Spandau.

Foto: Thorsten Schatz

Wegen Blitzeis stundenlang festsitzen — so hatten sich die Fahrgäste des IC von Norddeich Richtung Köln ihre Reise sicher nicht vorgestellt. An Bord war auch ein Berliner CDU-Politiker. Er schildert die Situation.

 Mitarbeiter des Roten Kreuzes versorgen die Reisenden in dem IC.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes versorgen die Reisenden in dem IC.

Foto: dpa, jol ink

Es war am Sonntagabend, als der IC aufgrund vereister Oberleitungen einfach nicht weiterfahren konnte. Erst nach Stunden wurde der Zug zurück nach Norddeich geschleppt. Und dort übernachteten Hunderte Passagiere im Zug selbst oder in der Halle einer Fährgesellschaft.

Auch Thorsten Schatz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Berlin-Spandau, saß in dem Zug. Auf Twitter hielt er seine Follower über die Geschehnisse auf dem Laufenden.

Auch ein Bild vom vereisten Zug twitterte er.

Per E-Mail sagte Schatz unserer Redaktion, dass die Fahrgäste die Nacht im Zug oder auf Feldbetten in der Wartehalle einer Fährgesellschaft verbracht hätten. "Das DRK hat Decken verteilt und sich sehr rührend um die Älteren und gesundheitlich Angeschlagenen gekümmert. Es gab die ganze Nacht Getränke und Essen", schreibt der Politiker. "Ein Lichtblick, nachdem wir gestern fünf Stunden auf offener Strecke verbracht hatten."

Trotz der Umstände sei die Stimmung im Zug die ganze Zeit gut gewesen. "Die Heizung lief ja im Zug, und man hat sich gegenseitig geholfen", schreibt er — und twittert am Morgen ein Bild vom Schlangestehen fürs Frühstück.

Schatz kritisiert, dass die Fahrgäste von der Bahn keinerlei Informationen bekommen hätten — etwa ob man ein Hotelzimmer nehmen könne oder wie es weitergehe.

Am Morgen aber gegen 9.30 Uhr ging es dann für Schatz und die anderen Fahrgäste doch Richtung Köln weiter — mit fast 23 Stunden Verspätung. Die Oberleitungen waren mit speziellen Lokomotiven enteist worden. Ihren Humor jedenfalls schienen die Reisenden da noch nicht verloren zu haben.

Und tatsächlich steckte der Zug wegen einer defekten Weiche am Montag noch ein weiteres Mal fest. Thorsten Schatz hat das allerdings nicht mehr miterlebt. Er hat den IC in Emden verlassen.

(das)
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