Blitzmarathon Polizei kontrolliert heute europaweit

Düsseldorf · Die Idee ist mittlerweile ein Exportschlager: Am heutigen Blitz-Marathon nehmen neben Deutschland noch 21 weitere Staaten teil, darunter beispielsweise Finnland und Zypern. Entstanden ist die Idee 2010 in NRW, wo heute bereits zum achten Mal die Laserpistolen gezückt werden.

Blitzmarathon 2016 in Mönchengladbach – die Messtellen
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Blitzmarathon 2016 in Mönchengladbach – die Messtellen

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Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Bundesweit versuchen 13.000 Beamte an 7000 Messstellen, Temposünder zu disziplinieren. Start ist um 6 Uhr, gegen Mitternacht endet die Aktion - sechs Stunden früher als bisher. Damit wird auf die Trauerfeier für die Absturzopfer des Germanwings-Absturzes im Kölner Dom Rücksicht genommen. Der Blitz-Marathon solle nicht vom Gedenken an die Opfer ablenken, heißt es.

Blitzmarathon 2016: Hier wird in Düsseldorf kontrolliert
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Foto: RPO, Sarah Biere

Als Bundesland schert auch Schleswig-Holstein aus. Dort fällt das konzertierte Blitzen wegen des Treffens der G7-Staaten in Lübeck aus. Organisatorisch sei das nicht zu leisten gewesen, teilte das Innenministerium mit. Besondere Schwerpunkte gibt es bei der Aktion nicht, allein Hessen will vor allem Motorradfahrer berücksichtigen.

Bei den beiden bisherigen bundesweiten Blitz-Marathons wurden 2013 rund 83.000 Raser, im vergangenen Jahr 93.000 zu schnelle Fahrer erwischt. Möglichst viele Temposünder dingfest zu machen, sei aber nicht das primäre Ziel, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) kürzlich. Es gehe darum, die Köpfe der Menschen zu erreichen und nicht die Portemonnaies. Die Prävention stehe im Vordergrund. Dass das Konzept ein dauerhaftes Umdenken bei Rasern bewirkt, bezweifeln etliche Kritiker allerdings.

Blitzmarathon: Hier wird in Köln kontrolliert
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Foto: dpa, Marc Tirl

Jäger hält Zahlen dagegen: Im Jahr 2014 starben demnach 3350 Menschen auf deutschen Straßen, Unfallursache Nummer eins war überhöhte Geschwindigkeit. Um die Kontrollaktion so transparent wie möglich zu gestalten und den mahnenden Charakter zu unterstreichen, veröffentlicht die Polizei alle Messstellen im Vorfeld. In Rheinland-Pfalz durften Bürger Vorschläge für Messpunkte einreichen - die Polizei registrierte mehr als 2500 Anregungen.

(RP)
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