Geheimdienst BND prüft nach Daten-Diebstahl Gefahren für seine Agenten

Berlin · Nach Bekanntwerden des Diebstahls einer Liste mit den Deck- und Klarnamen von rund 3500 BND-Agenten prüft der deutsche Auslandsgeheimdienst mögliche Konsequenzen für die Sicherheit seiner Leute.

 Der neubau des BND in Berlin.

Der neubau des BND in Berlin.

Foto: dapd, Paul Zinken

"Neben der Frage, ob wir jetzt von Erkenntnisquellen abgeschnitten sind, prüft der BND mit Hochdruck, inwieweit Agenten, die auf der Namensliste stehen, persönlich gefährdet sind", sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag. Er nannte den Vorfall einen "sehr ernsten Vorgang, der niemals hätte passieren dürfen".

"Der Schaden hält sich in Grenzen", sagte Bosbach weiter. Er fügte aber hinzu, durch den Vorfall sei gleichwohl die Nachrichtenbeschaffung durch den BND "beeinträchtigt" und "die Gefahrenabwehr leider geschwächt". Einem Geheimdienst könne kaum eine größere Panne passieren, sagte auch der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages (PKGr), der Linken-Politiker André Hahn, dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der im Juli verhaftete BND-Doppelagent Markus R. hatte sich die Liste aus dem Jahr 2011 neben anderen Unterlagen besorgt und nach Medienberichten auf seiner privaten Festplatte gespeichert. Er war festgenommen worden, weil er geheime Dokumente an die USA weitergegeben hatte. Ob er auch die Namensliste weiterreichte, ist bislang nicht bekannt. Markus R. arbeitete in der Registratur der BND-Abteilung "Einsatzgebiete/Auslandsbeziehungen".

(AFP)
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