Köln Büros von Milli Görüs durchsucht

Köln (RPO). Polizei und Zoll haben am Mittwoch bundesweit 26 Büros der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs e.V. (IGMG) durchsucht. Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft wird gegen Verantwortliche des Vereins wegen Verdachts des Spendenbetruges und des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt ermittelt.

Die Durchsuchungen betrafen 12 Büros in Nordrhein-Westfalen sowie 14 weitere im übrigen Bundesgebiet, darunter in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München.

Funktionäre von Milli Görüs sollen im größeren Umfang Spendengelder ihrer Mitglieder zweckwidrig verwendet und Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung den Sozialkassen vorenthalten haben.

Vorwürfe zurückgewiesen

Der Generalsekretär der Organisation, Oguz Ücüncü, wies in einer Erklärung die Vorwürfe zurück: "Auch die aktuelle Aktion wird nichts daran ändern, dass sich die Vorwürfe gegen die IGMG als haltlos erweisen werden." Es handle sich um den "verzweifelten Versuch, die IGMG zu kriminalisieren". Man werde sich von dem Kurs, die legitimen Interessen der Muslime auch in Zukunft aufrichtig zu vertreten, nicht abbringen lassen.

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e.V. wurde 1985 in Köln gegründet und ist mit einer geschätzten Mitgliederzahl von 27 000 die größte islamische Organisation in Deutschland. Nach eigenen Angaben hat sie europaweit etwa 87 000 Mitglieder und eine Gemeindegröße von rund 300 000 Personen. Zu ihr gehören in Deutschland mehr als 300 Moschee- und Kulturvereine.

(DDP/fb)
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