26-Jähriger stirbt bei Unwetter in Hamburg Tornado zerlegt Kleinstadt bei Rostock

Bützow · Ein Tornado hat am Abend in der 8000-Einwohner-Stadt Bützow in Mecklenburg-Vorpommern schwere Verwüstungen angerichtet. 30 Menschen wurden von umherfliegenden Trümmerteilen verletzt. In Hamburg wurde ein 26-jähriger Mann bei einem Unwetter getötet.

Tornado in Bützow: Schwere Schäden in Mecklenburg-Vorpommern
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Tornado wütet in Kleinstadt Bützow

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Foto: dpa, bwu

Der Tornado hatte am Dienstagabend die Dächer vieler Häuser abgedeckt, auch ein Krankenhaus und ein Pflegeheim waren betroffen. "Den Schäden nach zu urteilen war es eine kräftige Windhose, wie Augenzeugen ja bereits berichtet hatten", sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes am Mittwoch. Trümmerteile blockierten die Straßen. Mehr als 150 Einsatzkräfte waren bereits bis zum frühen Mittwochmorgen mit ersten Aufräumarbeiten beschäftigt. Ab 7 Uhr wollen sie ihre Arbeit fortsetzen.

Die Innenstadt von Bützow soll bis mindestens 6 Uhr am Mittwoch gesperrt bleiben. Der Unterricht in zwei Schulen, der Grundschule und der allgemeinen Förderschule, fällt aus. Das Bildungsministerium teilte zur Begründung mit, die Gebäude seien zu stark beschädigt. Die Abitur-Prüfungen am Gymnasium Bützow dagegen finden statt.

In diesem Youtube-Video ist der Tornado zu sehen:

Bei den Unwettern waren nach Angaben von Landrat Sebastian Constien etwa 30 Menschen durch umherfliegende Trümmerteile leicht verletzt worden. Bürgermeister Christian Grüschow sprach von "massiven Schäden". Das ganze Ausmaß werde sich erst am Mittwoch zeigen, dann solle eine Bestandsaufnahme gemacht werden.

Für Betroffene waren zwei Sporthallen zu Notunterkünften umfunktioniert worden. Rund 300 Betten standen nach Grüschows Darstellung dort zur Verfügung. Wegen der zum Teil stark beschädigten Gebäude können zahlreiche Bewohner wahrscheinlich erst am Wochenende in ihre Häuser zurückkehren. "Davon ist in den meisten Fällen auszugehen. Zunächst werden bei Tageslicht alle Schäden gesichtet", sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle Bad Doberan am frühen Mittwochmorgen.

Der Katastrophenschutz des Landkreises richtete eine Einsatzleitstelle in der Stadt mit ihren knapp 8000 Einwohnern ein. Der Landkreis Rostock schaltete ein Bürgertelefon unter der Nummer 038461-500.

26-Jähriger stirbt in Hamburg

Unwetterartige Regenfälle und Gewitter ließen auch in anderen Regionen Norddeutschlands zahlreiche Bäume umstürzen und Verkehrsschilder umknicken. Am Hamburger Fischmarkt ist ein 26-Jähriger durch ein einstürzendes Vordach getötet worden. Die Teile seien am Dienstagnachmittag auf sein Auto gefallen und hätten den Mann eingeklemmt, sagte ein Polizeisprecher. Die schwangere Lebensgefährtin des Opfers, die ebenfalls im Wagen saß, kam verletzt in ein Krankenhaus.

Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern und Starkregen ließen in der Hansestadt Bäume und Äste auf Straßen und Autos stürzen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Dabei seien drei weitere Menschen in ihren Wagen eingeklemmt worden. Besonders im Nordosten Hamburgs behinderten Böen und heftiger Regen den Verkehr.

(dpa)
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