Verurteilter Syrien-Kämpfer aus Bremen Bundesanwalt erhebt neue Mord-Vorwürfe gegen Harry S.

Karlsruhe · Die Bundesanwaltschaft geht erneut wegen der Tötung von Gefangenen in Syrien gegen ein bereits verurteiltes IS-Mitglied vor. Der 28-jährige Deutsche soll an der Erschießung von sechs Menschen auf dem Marktplatz der Stadt Palmyra im Juni 2015 beteiligt gewesen sein.

Das teilten die Karlsruher Behörde am Dienstag mit. Er habe einen Gefangenen zum Hinrichtungsplatz geführt und die anderen an der Flucht gehindert. Ihm werden deshalb gemeinschaftlich begangener Mord und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Den Angaben zufolge wurde er am Dienstag dem Haftrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) vorgeführt.

Harry S., ein Deutscher, war als Kind ghanaischer Eltern in Bremen aufgewachsen. Bei seiner Rückkehr dorthin wurde er im Juli 2015 verhaftet. Das Hamburger Oberlandesgericht verurteilte ihn ein Jahr später zu drei Jahren Haft. Damals wurde ihm unter anderem zur Last gelegt, in einem Propagandavideo nach einer Hinrichtung eine Flagge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hochgehalten zu haben. Laut Bundesanwaltschaft hat der Mann diese Strafe bisher nicht angetreten, weil er derzeit noch wegen einer weiteren Sache im Gefängnis ist.

(felt/dpa)
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