Terrorgruppe "Junud Al-Sham" Bundesanwalt klagt zwei mutmaßliche Terrorhelfer an
Karlsruhe · Die türkischen Staatsangehörigen Ismet D. und Emin F. sind von der Bundesanwaltschaft angeklagt worden. Sie sollen die Terrorgruppe "Junud Al-Sham" (Soldaten Syriens) unterstützt haben. Es geht um die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Die beiden 41 Jahre und 44 Jahre Angeklagten sollen in neun Fällen die Terrorgruppe unterstützt haben.
Sie sollen an der Beschaffung von Geld und Ausrüstungsgegenständen für die radikal-islamische Gruppe beteiligt gewesen sein, teilte die Behörde von Generalbundesanwalt Peter Frank am Donnerstag in Karlsruhe mit. Die Bundesanwaltschaft habe am 6. November 2015 vor dem Staatsschutzsenat des Kammergerichts Berlin Anklage erhoben.
Die beiden Männer mit einer fundamentalistisch-islamistischen Weltanschauung sollen zwischen Juni 2013 und November 2014 den bewaffneten Kampf von "Junud Al-Sham" gefördert haben. Dabei hätten sich auch die Teilnahme von Glaubensbrüdern am syrischen Bürgerkrieg durch Organisation und Geldzahlungen ermöglicht. So sollen sie vier Kämpfer aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Konfliktgebiet Nordkaukasus für den Kampf in Syrien angeworben haben. Laut Bundesanwaltschaft finanzierten sie deren Flugtickets und begleiteten die Kämpfer nach Syrien.
Die Anklage wirft ihnen außerdem vor, "Junud Al-Sham" mit technischem Gerät und Geld versorgt zu haben. "Im Einzelnen veranlasste Emin F. in Abstimmung mit Ismet D. insgesamt in sieben Fällen Geldüberweisungen in einer Gesamthöhe von 7750 Euro an die "Junud al-Sham", heißt es in der Anklage. Die "Junud Al-Sham" ist eine Organisation, die den syrischen Machthaber Baschar al-Assad stürzen und einen auf der Sharia basierenden Gottesstaat errichten will.