BKA-Tagung zur organisierten Kriminalität Deutschland ist "Exportweltmeister" bei Rocker-Kriminalität

Mainz · Kriminelle Rockerbanden aus Deutschland breiten sich nach Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA) weltweit aus. Mit Holger Münch hat das BKA nun einen Chef, der für hartes Durchgreifen gegenüber Rocker-Banden bekannt ist.

Rockergewalt in Deutschland - eine Chronik
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"Rockerkriminalität wird von Deutschland aus exportiert", sagte die Leiterin der Abteilung Organisierte Kriminalität im BKA, Sabine Vogt, am Donnerstag bei einer Expertentagung in Mainz. Die globale Ausweitung betreffe Afrika, Asien und Südamerika.

Die vier größten Gruppen hätten rund 10.000 Mitglieder. Seit 1983 seien in Deutschland 31 Vereine verboten worden. Das BKA prüfe auch die Verbindung von Rockergruppen und politisch motivierter Kriminalität. "Wir haben das auf dem Radar", sagte Vogt.

In Mainz tagt das Bundeskriminalamt bis Donnerstagmittag zum Thema organisierte Kriminalität. Die Rocker-Kriminalität bildet einen der Schwerpunkte der Vorträge und Diskussionen. Der neue BKA-Chef Holger Münch hat sich als Polizeichef in Bremen einen Namen im Kampf gegen kriminelle Rocker-Banden gemacht. So hat er dort das Verbot der Gruppierung "Mongols" durchgesetzt, die mit anderen Banden um die Vormachtstellung im Türstehergewerbe gekämpft hatte.

Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière äußerte sich im Vorfeld der Herbsttagung des BKA zur Rocker-Kriminalität. Im Kampf gegen organisierte Kriminalität hielt der Minister mehr Flexibilität der Sicherheitsbehörden für notwendig. Die Polizei solle ihre strikte Einteilung in einzelne Kriminalitätsbereiche hinterfragen. Das gelte beim Terror, bei Hooligans, Rockern, bei Einbruch oder Internet-Kriminalität.

(dpa)
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