Bundeswehr Deutsche Soldaten vertrauen ihrer Ausrüstung nicht

Berlin · Noch nicht einmal jeder zehnte Bundeswehrsoldat hat volles Vertrauen in seine Waffen und Schutzausrüstung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der Bundeswehrverband für alarmierend hält.

Das ist der Schützenpanzer "Puma"
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Foto: Helmut Michelis

"Die Truppe verliert zunehmend das Vertrauen in die Politik als Ganzes", sagte Verbandschef André Wüstner am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Schere zwischen den Anforderungen an die Bundeswehr und ihrer Ausstattung gehe immer weiter auf, statt sich zu schließen. "Ankündigungen ohne eine mittelfristig ausreichende finanzielle Unterfütterung im Verteidigungshaushalt überzeugen nicht mehr."

An der Umfrage der Bundeswehr, über die die "Bild"-Zeitung zuerst berichtete, nahmen knapp 800 Soldaten teil, die im vergangenen Jahr an einer Großübung der Nato teilgenommen haben. Acht Prozent der Befragten vertrauen ihren Waffen voll und 16 Prozent eingeschränkt. 22 Prozent sagen dagegen, sie hätten überhaupt kein Vertrauen in ihre persönliche Ausrüstung. 21 Prozent haben "eher" kein Vertrauen und 28 Prozent sind zwiegespalten.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat zwar angekündigt, in den nächsten 15 Jahren 130 Milliarden Euro in die Ausrüstung investieren zu wollen. Kritiker bezweifeln allerdings, dass dieses Versprechen zu halten ist.

Die geplante Aufstockung des Verteidigungsetats von derzeit 34,3 auf 39,2 Milliarden Euro bis 2020 reicht laut Wüstner bei weitem nicht aus. "Soldaten in einsatzgleiche Verpflichtungen oder Einsätze zu entsenden, ohne dass sie sich ausreichend vorbereiten können, ist nicht nur grob fahrlässig, sondern verantwortungslos", sagte er.

(felt/dpa)
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