Wie der britische "Telegraph" berichtet, befand sich in dem Käfig ein Tibetanischer Mastiff. Eine Zoobesucherin habe ihrem sechsjährigen Sohn gerade die Laute verschiedener Tiere erklärt, als der "Löwe" plötzlich zu bellen begann. Bei dem zotteligen Mastiff soll es sich um den Hund eines Mitarbeiters handeln.

Der Zoo wollte sich zu dem falschen Löwen zunächst nicht offiziell äußern, doch ein Mitarbeiter erklärte, der echte Löwe sei zu Zuchtzwecken weggeschickt worden. Auch in anderen Käfigen in dem Zoo fanden sich dem Bericht zufolge andere Tiere als auf den Schildern angekündigt. So wurde ein anderer Hund als Wolf ausgegeben und im Leopardenkäfig lebten Füchse. Auch befanden sich in einem Schlangen-Terrarium zwei Biberratten, ein Polarfuchs wurde als Leopard ausgewiesen und ein anderer Hund als Wolf.

Über den Zoo hatten sich chinesischen Medienberichten zufolge anschließend Hohn und Spott ergossen.

Am Freitag folgten nach der Löwen-Affäre drastische Konsequenzen: Laut der Tagszeitung "Bejing Times" hat sich die Zoodirektion inzwischen öffentlich entschuldigt und eine zeitweilige Schließung zur "Nachbesserung" verfügt.

Viele chinesische Zoos sind in den vergangenen Jahren in Finanznot geraten, weil die Regierung der Zahl der Tierausstellungen einschränken will und verfügt hat, dass Zoos keinen Gewinn mehr machen dürfen.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Zoo zu kreativen Mitteln greift, um sein Repertoire an Tieren exotischer erscheinen zu lassen. 2009 machte ein Tierpark in Gaza City Schlagzeilen, weil dort Eseln mit schwarzer Farbe Streifen verpasst wurden, um sie wie Zebras aussehen zu lassen.