Fall der vergewaltigten Inderin Der Bruder fordert die Todesstrafe für die Täter

Neu Delhi · Der Bruder der vergewaltigten Inderin, deren Tod am Wochenende das Land erschütterte, hat die Todesstrafe für die Täter gefordert. "Der Kampf hat gerade erst begonnen. Wir wollen alle Angeklagten hängen sehen, und wir werden dafür kämpfen bis zum Ende", sagte ihr Bruder in einem Interview.

Nach dem Tod des Vergewaltigungsopfers: Trauer und Wut in Neu Delhi
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Der Vater der jungen Frau sagte dem Blatt, seine Ehefrau habe seit zwei Wochen kaum etwas gegessen. "Sie war erschöpft", sagte der Vater der Zeitung "Indian Express". "Ich glaube, sie war nicht bereit, dem Schock über den Tod unserer Tochter ins Auge zu blicken, auch wenn die Ärzte uns immer sagten, es sei ernst. Sie weinte den ganzen Samstag, doch es wurde schlimmer auf dem Flug zurück", sagte der Vater, der wie die ganze Familie in der Öffentlichkeit nicht mit Namen genannt wurde.

Die regierende Kongresspartei hat Medienberichten zufolge einen Gesetzesvorstoß zur chemischen Kastration von Vergewaltigern erörtert. Das gehöre zu einem Katalog schärferer Strafen, die diskutiert würden, berichtete unter anderem die "Economic Times" unter Berufung auf Parteikreise. Die oppositionelle hindu-nationalistische BJP forderte die Todesstrafe für Vergewaltiger. Die Anklageschrift soll am Donnerstag bei Gericht eingereicht werden.

Die 23-jährige Studentin war am 16. Dezember in einem Bus in Neu Delhi von mehreren Männern brutal vergewaltigt und misshandelt worden. Auch ihr Freund wurde schwer verletzt. Am Samstag erlag die junge Frau in einem Krankenhaus in Singapur ihren Verletzungen, am Sonntag wurde sie in Neu Delhi eingeäschert. Sechs Männer sind für die Tat wegen Mordes angeklagt. In Indien gibt es die Todesstrafe, sie wird aber nur selten vollstreckt. Der Vorfall löste in Indien eine Diskussion über sexuelle Gewalt gegen Frauen aus und führte zu heftigen Protesten.

(AFP/felt)
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