Häftlinge produzieren Artikel Der "Knastladen" verkauft NRW-Produkte

Düsseldorf · Eine ausgefallene Verbindung ist die nordrhein-westfälische Staatskanzlei eingegangen: Sie vertreibt neuerdings Produkte mit NRW-Logo über einen "Knastladen".

Dahinter verbirgt sich, wonach es klingt: Ein Online-Geschäft, das von Inhaftierten gefertigte Produkte anbietet. "Diese Kooperation ist bundesweit einzigartig", teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit. Derzeit umfasst das Sortiment 16 Produkte vom Seesack bis zum Tattoo. Auf dem Abzieh-Tattoo ist statt der herkömmlichen Knast-Motive allerdings das rot-weiß-grüne NRW-Wappen zu sehen.

Den "Knastladen" mit Sitz in Castrop-Rauxel gibt es bereits seit 2008. Er bietet eine breite Palette von Artikeln an - vom Kinderspielzeug bis zum Edelstahlgrill. Unter dem Motto "Arbeit statt Langeweile" soll die Produktion in den Gefängnissen des Landes einen Beitrag zur Resozialisierung leisten. Die Handwerkskammer bildet die Häftlinge aus und achtet darauf, dass Qualität nach DIN-Norm abgeliefert wird.

Aus dem NRW-Sortiment werden bereits zwei Artikel von Häftlingen hergestellt: ein Nordrhein-Westfalen-Wimmelbuch, das in der Justizvollzugsanstalt Geldern gedruckt wird, und ein Vokabel-Lernkasten. Hinzu kommen demnächst T-Shirts und Tassen. Bei allen Produkten - darunter Schlüsselbänder, Aufkleber, Baumwollbeutel und Bio-Gummibärchen in den Landesfarben - läuft aber jetzt schon der komplette Versand über den "Knastladen".

(lnw)
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