Behörden wappnen sich für Notfälle Deutschland stellt sich auf den Kälteschock ein

Düsseldorf · Eiseskälte von der Ostsee bis zum Mittelmeer: Auch in Deutschland bibbert in dieser Woche bei zweistelligen Minus-Graden. Bahn, Flughäfen und Pannenhelfer bereiten sich auf massenhafte Notfälle vor.

Leser-Fotos: So schön ist die Kälte in der Region
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Der Kälteschub aus Russland hat die Temperaturen am Mittwochmorgen in Deutschland unter den Gefrierpunkt sinken lassen. Selbst im sonst so milden Rheinland fiel das Thermometer auf mindestens minus sechs Grad in etwa Köln oder Duisburg. In anderen Lagen wie im Sauerland oder der Eifel wurde es mit bis zu minus 12 Grad noch deutlich kälter.

Auf der Facebook-Seite von RP ONLINE lassen Leser an diesem frostigen Morgen die Rekorde purzeln. Minus acht Grad in Düsseldorf. Minus zehn Grad in Leverkusen. Minus elf Grad in Wuppertal. Minus zwölf Grad in Berlin. Minus 13 Grad in Oberbayern. Und das ist erst der Anfang.

Meteorologen erwarten den Höhepunkt der Kältewelle für Freitag. Auch tagsüber bleiben die Temperaturen unter null, heißt es beim DWD. In der Nacht zu Freitag würden Werte von minus 20 Grad erreicht. Flughäfen, Bahn, Pannenhelfer und Feuerwehren bereiten sich auf Unfälle und Notfälle vor. Nach dem Rekordwinter 2010/11 soll es diesmal weniger Engpässe geben.

Lokführer als "Frostwache"

Sobald die Temperaturen nachts unter den Nullpunkt sänken, seien auf den Abstellbahnhöfen Lokführer als "Frostwache" im Einsatz, hieß es bei der Bahn. Sie sorgten dafür, dass die Heizung in den Zügen durchlaufe und die Türen nicht vereisten. Wie ein Bahnsprecher erläuterte, hat sich das Unternehmen auf Eis und Schnee mit zusätzlichen Auftau-Anlagen unter anderem in Köln und Dortmund sowie Heiz- und Räumgeräten gerüstet.

Die niedrigen Temperaturen bereiteten dem Flughafen Düsseldorf derzeit keine Probleme, weil die Luft trocken sei, sagte ein Flughafensprecher. Die deutlich aufgestockten Vorräte an Enteisungsmittel mussten bislang kaum genutzt werden.

Aus den Pannen gelernt

Nach den Erfahrungen der beiden vorangegangenen, schneereichen Winter hat der Airport einen zusätzlichen Tank errichtet und 350 000 Liter Chemikalien für die Rollbahnen und 180 000 Liter für die Oberfläche der Flugzeuge gebunkert. Zudem wurde das Personal aufgestockt.

Auch andere deutsche Flughäfen hätten nach den Pannen im vergangenen Jahr die Versorgungslage verbessert, sagte Ralph Beisel, Geschäftsführer des Flughafenverbands ADV: "Wir sind heute an jedem Flughafen Deutschlands auf extreme Minustemperaturen vorbereitet. "

Entwarnung beim Strom

Entwarnung gab Bundesnetzagenturchef Matthias Kurth für die Stromversorgung. "Trotz der Kälte bleiben die Netze aller Voraussicht nach den ganzen Winter stabil", sagte Kurth. "Dafür ist ausreichend Vorsorge getroffen. Uns stehen sowohl in Deutschland, als auch in Österreich Reservekraftwerke in Extremsituationen zur Verfügung."

Der ADAC meldete einen drastischen Anstieg der täglichen Pannenhilfen um 65 Prozent gegenüber der Vorwoche. Allein in NRW habe es am Montag 4396 Einsätze von Pannenhelfern gegeben.

(RP/pst/csi/rm/anch/felt)
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