Unfall auf der A4 Reisebus durchbricht Mittelplanke und überrollt Kleintransporter
Den Rettern bietet sich ein schreckliches Bild. Zwei Reisebusse und ein Kleinbus sind in einen folgenschweren Unfall verwickelt. Für mindestens neun Menschen aus Polen kommt jede Hilfe zu spät.
Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle.
Mehr als 40 Reisende wurden schwer verletzt und kamen in Krankenhäuser von Dresden und Umgebung. Die neun Todesopfer stammen aus Polen.
Nach Angaben der Polizei war kurz vor 2 Uhr unweit der Anschlussstelle Dresden-Neustadt ein polnischer Reisebus auf einen Bus aus der Ukraine aufgefahren. Beide Busse befanden sich auf dem Weg Richtung Westen.
Der Bus aus Polen geriet ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke und prallte im Gegenverkehr gegen einen polnischen Kleinbus, der sich offenbar auf der Heimreise befand. Sieben der Todesopfer sollen aus diesem Fahrzeug stammen, zwei aus dem polnischen Reisebus.
Die Rettungskräfte waren am Samstagmorgen mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Verletzten kamen in drei Dresdner Krankenhäuser sowie nach Meißen und Pirna, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
Die Autobahn 4 sollte noch bis zum Nachmittag an der Unfallstelle komplett gesperrt sein. Die Autobahn führt von Eisenach in Thüringen bis nach Görlitz an der deutsch-polnischen Grenze. Vor allem am Wochenende wurde mit dichtem Verkehr gerechnet, weil in Sachsen die Ferien begonnen haben.
Das polnische Reiseunternehmen Sindbad, für das einer der Reisebusse unterwegs war, richtete eine Infolinie für Angehörige ein (+48 801 22 33 44 oder +48 77 443 44 44).
Nach der Passagierliste waren an Bord dieses Fahrzeugs 65 Reisende, die beiden Fahrer und ein Reiseleiter. Laut Unternehmens-Website handelt es sich um einen Bus vom Typ Setra 431D, der noch am 8. Juli technisch gecheckt wurde. Die 48 und 38 Jahre alten Busfahrer seien erfahrene Mitarbeiter, hieß es. Der Bus sei regelmäßig im Linienverkehr zwischen Polen und Deutschland unterwegs.
Trümmer liegen auf der auf der A4. Nach Angaben der Polizei war kurz vor 2 Uhr unweit der Anschlussstelle Dresden-Neustadt ein polnischer Reisebus auf einen Bus aus der Ukraine aufgefahren.
Einer Sprecherin zufolge fuhr ein polnischer Reisebus in der Nacht gegen zwei Uhr bei seiner Fahrt Richtung Erfurt auf einen ukrainischen Bus auf und geriet ins Schleudern.
Er durchbrach danach eine Leitplanke und geriet auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem polnischen Kleinbus kollidierte und eine Böschung hinabstürzte.
Bergungskräfte waren am Vormittag damit beschäftigt, den verunglückten Bus aus der Böschung zu heben.
Die Autobahn A4 wurde zwischen den Anschlussstellen Dresden-Neustadt und -Altstadt in beide Richtungen voll gesperrt.
Die Verletzten wurden der Polizeisprecherin zufolge in verschiedene Krankenhäuser in der Umgebung gebracht. Es wird damit gerechnet, dass zumindest in Fahrtrichtung Erfurt die Strecke gegen Mittag wieder geöffnet werden kann. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauerten an.
Todesopfer gab es den Angaben der Polizei zufolge sowohl in dem polnischen Reisebus als auch in dem Kleinbus. Sechs von ihnen wurden als Polen identifiziert. Die Polizei machte zunächst keine Angaben dazu, wohin die Busreisenden unterwegs waren.