Deutschlands größte Silvesterparty Eine Million feiern in Berlin ins Neue Jahr

Berlin (RPO). Rund eine Million Berliner und Gäste der Hauptstadt haben auf Deutschlands größter Open-Air-Silvester-Party ausgelassen das neue Jahr 2011 begrüßt. Um Mitternacht erleuchteten 120.000 Raketen 13 Minuten lang den Himmel über der Hauptstadt.

So begrüßt die Welt 2011
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Während des vom Lichtkünstler Gert Hof inszenierten Spektakels sangen Tenor Paul Potts und David Hasselhoff vor der Kulisse des illuminierten Brandenburger Tors. Wegen Überfüllung waren die Eingänge zur Partymeile etwa eine Stunde vor Mitternacht geschlossen worden. Laut Polizei verlief die Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Das Deutsche Rote Kreuz verzeichnete 90 Hilfeleistungen, die meisten davon, weil Besucher zu viel getrunken hatten oder unterkühlt waren.

Die Feiernden am Brandenburger Tor stießen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Sekt an und fotografierten sich. Mit einem umfangreichen Bühnenprogramm wurde den Besuchern das Warten auf den Jahreswechsel verkürzt, unter anderem traten Adoro und die Hermes House Band auf. Nach Mitternacht spielten Die Prinzen.

"Looking for freedom"

Die Besucher, darunter zahlreiche aus dem Ausland, feierten und tanzten begeistert. Dabei ließen sie sich auch vom Schneematsch nicht die Stimmung vermiesen. Hasselhoff, der für die erkrankte Bonnie Tyler einsprang, sang seinen Hit "Looking for freedom."

Erstmals übertrug in diesem Jahr das ZDF die Silvesterfeier ab 23.00 Uhr live. Laut Veranstalter wurde die zwei Kilometer lange Festmeile auf der Straße des 17. Juni mit sieben Großzelten, mehreren Bühnen und drei Videowänden bestückt. Die traditionelle Silvesterparty am Brandenburger Tor gilt als eine der größten der Welt.

Auf dem Festgelände herrschten wieder strenge Vorkehrungen. Glasflaschen und Böller waren verboten. Die Polizei hatte etwa 1000 Beamte zusätzlich im Einsatz, davon etwa 850 am Brandenburger Tor. Trotz der aktuellen Terrorwarnung gab es keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen auf der Silvesterparty.

Arbeitsintensive Nacht für die Feuerwehr

Silvester war für die Berliner Feuerwehr wieder die arbeitsintensivste Nacht des Jahres. Insgesamt 1568 Einsätze wurden allein von 19 bis 6 Uhr bewältigt, wie ein Sprecher mitteilte. Das waren rund 150 mehr als zum Jahreswechsel 2009/2010. Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze sank leicht, dagegen stieg die Zahl der Brände um rund ein Viertel.

Viele Brände und Verletzungen ließen sich auf unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückführen, hieß es. Einer 27-Jährigen in Hellersdorf wurde am frühen Morgen beim Hantieren mit Böllern eine Hand abgerissen. Sie kam schwer verletzt ins Unfallkrankenhaus Marzahn. Vermutlich in Panik sprang ein Mann in Gesundbrunnen kurz nach Mitternacht aus dem fünften Stock einer brennenden Wohnung. Er wurde ebenfalls schwer verletzt in eine Klinik gebracht.

Wegen des Einsatzaufkommens war vorsorglich schon Stunden vor Mitternacht der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Insgesamt standen für die Silvesternacht etwa 1500 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk mit rund 360 Fahrzeugen bereit.

Tauwetter fordert Retter

Wegen des Tauwetters hatte die Feuerwehr auch im Verlauf des Freitag viel zu tun. Erst um 17.30 Uhr wurde der witterungsbedingte Ausnahmezustand aufgehoben. Die Einsatzkräfte mussten häufig ausrücken, um Schneebretter und Eiszapfen zu beseitigen, damit diese keine Gefahr für Fußgänger darstellen. Am Berliner Hauptbahnhof waren Höhenretter rund eineinhalb Stunden damit beschäftigt, eine etwa 100 Quadratmeter große Fläche auf dem Glasdach mit einem Wasserstrahl vom Eis zu befreien. Laut Bahn blieben alle Eingänge offen.

Zu einem tragischen Zwischenfall kam es am Nachmittag im Stadtteil Wedding. Ein 53-jähriger Mann wurde in der Soldiner Straße von einer Schneelawine getroffen und schwer verletzt. Er musste wiederbelebt werden.

(apd/csr)
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