Berliner Tierpark bestätigt Eisbärenbaby Fritz ist tot

Berlin · Das erst gut vier Monate alte Berliner Eisbärenbaby Fritz ist gestorben. Das teilte der Tierpark am Dienstag mit.

 Da ging es ihm noch gut: Eisbär-Jungtier Fritz Anfang Februar in Berlin.

Da ging es ihm noch gut: Eisbär-Jungtier Fritz Anfang Februar in Berlin.

Foto: dpa, fux pil

Das Eisbärjunge sei am Montagabend an den Folgen einer Leberentzündung gestorben, teilte Tierparkdirektor Andreas Knieriem am Dienstag mit. "Wir sind fassungslos, sehr traurig und deprimiert." Fritz habe am frühen Abend nur noch unregelmäßig geatmet. Weder eine Herzdruckmassage noch die Zuführung von Sauerstoff halfen demnach, sein Leben zu retten.

Die genaue Todesursache ist noch unbekannt. Bis zu einer endgültigen Diagnose werde es möglicherweise länger dauern, sagte Knieriem. Bisher stehe nur fest, dass das Jungtier am Montag eine massiv entzündete und vergrößerte Leber hatte. Wodurch die Entzündung entstand, sollen jetzt umfangreiche Untersuchungen und Analysen von Gewebe- und Blutproben klären. "Wir können derzeit nicht sagen, woher das stammt", sagte Knieriem. Für ihn als Tierarzt sei am Montag nichts schlimmer gewesen, als nicht zu wissen, was genau das Problem ist.

Das Tier sollte zur Klärung der genauen Todesursache im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung obduziert werden. Für den Mittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt. "Es ist unglaublich, wie schnell uns dieser kleine Eisbär ans Herz gewachsen ist", erklärte Knieriem.

Fritz war am 3. November vergangenen Jahres im Tierpark Friedrichsfelde zusammen mit einem weiteren Eisbärenbaby zur Welt gekommen, das allerdings starb. Die Geburt sorgte in der Hauptstadt für viel Aufsehen. Fritz ist der Sohn der siebenjährigen Tonja und des fünfjährigen Wolodja. Er war das erste Eisbärenjunge im Tierpark Berlin seit 22 Jahren.

Fritz sollte noch im März erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Bislang kannten ihn die Tierparkfreunde nur von Videoaufzeichnungen aus dem Stall, die der Tierpark im Internet veröffentlicht hatte.

Bereits am Montagabend hatten die Pfleger befürchtet, dass Fritz die Nacht nicht überleben könnte. Zuvor hatten ihn Pfleger apathisch neben seiner Mutter Tonja liegend in seinem Stall gefunden. Alle Anzeichen deuteten da bereits auf eine Leberentzündung hin.

Der Bär brauche jetzt Ruhe und Schlaf, damit sich seine Leber regenerieren könne, hatte Knieriem noch am Montag gesagt. Nach einem Krisentreffen von Tierärzten, Kuratoren und Pflegern trennten die Tierwärter den Kleinen von seiner Mutter und brachten ihn ins benachbarte Leibnitz-Institut. Stundenlange Untersuchungen mit Ultraschall, CT und Röntgengerät brachten aber zunächst keinen konkreten Befund.

Bereits am Sonntag hatte ein Tierarzt Fritz ein Antibiotikum und Antiparasitikum verabreicht, nachdem er sich auffällig ruhig verhalten hatte. Gegen Abend hatte sich sein Zustand jedoch stabilisiert, er trank sogar wieder bei der Mutter. Doch am Montag ging es dem Eisbärjungen wieder schlechter.

Schon 2006 hatte die Geburt eines Eisbären in Berlin viele Menschen verzückt: Im Zoologischen Garten kam damals der kleine Knut zur Welt. Er wurde anders als Fritz mit der Hand aufgezogen. Er starb 2011 im Alter von nur vier Jahren. In freier Wildbahn werden Eisbären deutlich älter als 20 Jahre.

(klik/dpa/AFP)
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