Brandenburg Keine Hinweise auf geplanten Anschlag in Eisenhüttenstadt

Eisenhüttenstadt · Im brandenburgischen Eisenhüttenstadt ist ein 27-jähriger Mann wegen Terrorverdacht festgenommen worden. Allerdings wurden keine Hinweise auf einen geplanten Anschlag gefunden. Ministerpräsident Woidke hatte vom Verdacht eines "geplanten terroristischen Aktes" gesprochen.

SEK in Eisenhüttenstadt nimmt Terrorverdächtigen fest
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SEK nimmt Terrorverdächtigen fest

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Ermittler haben bei der Durchsuchung der Wohnung eines 27-Jährigen in Eisenhüttenstadt nach Angaben aus Polizeikreisen keine Hinweise auf einen geplanten terroristischen Anschlag gefunden. In der Wohnung seien auch keine Anhaltspunkte für einen möglichen islamistischen Hintergrund entdeckt worden, hieß es. Stattdessen habe man lediglich zwei Böller gefunden. Der Mann gelte als "psychisch nicht gefestigt".

Der Mann war zuvor festgenommen worden. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte erklärt, der Zugriff sei wegen des Verdachts eines "geplanten terroristischen Akts" mit einem möglichen islamistischen Hintergrund erfolgt. Dies müssten aber die laufenden Ermittlungen klären, betonte Woidke.

Zunächst war über einen möglicherweise in Eisenhüttenstadt geplanten Terroranschlag spekuliert worden. Erste Informationen, wonach der Mann einen Anschlag auf das Stadtfest geplant haben soll, wurden aber nicht bestätigt. Auch für Hinweise zu einem salafistischen Hintergrundes gab es keine Quelle.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft ist der Mann deutscher Staatsbürger. Mit dem Einsatz sei Hinweisen nachgegangen worden, wonach der Festgenommene Sprengmaterialien in seiner Wohnung gelagert habe. Zunächst sei bei der Durchsuchung der Wohnräume des Tatverdächtigen nur geringe Mengen von Pyrotechnik gefunden worden.

Die Polizei durchsuchte die Wohnung mit Sprengstoffhunden. Vor dem dreigeschössigen Gebäude in der Wohnsiedlung von Eisenhüttenstadt waren mehrere Polizeifahrzeuge zu sehen. Spezialkräfte in Schutzanzügen waren in dem Haus aktiv. Großräumige Absperrungen gab es aber nicht.

Im Juli hatte eine Serie von Gewalttaten innerhalb einer Woche Deutschland erschüttert: In Würzburg ging am 18. Juli ein 17-Jähriger mit Axt und Messer auf Fahrgäste einer Regionalbahn los - fünf Menschen wurden verletzt. Drei Tage später erschoss ein 18-jähriger Amokläufer in München neun Menschen und anschließend sich selbst. Am 24. Juli sprengte sich in Ansbach auf einem Platz vor einem Konzert ein 27-Jähriger in die Luft, 15 Menschen wurden verletzt. Bei den Tätern in Würzburg und Ansbach handelte es sich um Islamisten.

(crwo/dpa)
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