Hunderte Züge betroffen Bahnverkehr nach Zug-Entgleisung im Norden stark beeinträchtigt

Elmshorn · Ein Regionalzug ist am Bahnhof von Elmshorn entgleist und hat damit den kompletten Zugverkehr über diese Strecke Richtung Norden lahmgelegt. Hunderte Züge waren ebenso betroffen wie Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck.

 Ein entgleister Regionalzug steht auf dem Bahnhof in Elmshorn.

Ein entgleister Regionalzug steht auf dem Bahnhof in Elmshorn.

Foto: dpa, bra

Ausfälle gab es am Mittwoch auf den Strecken in Richtung Sylt, Flensburg und Neumünster, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. "Etliche hundert Züge sind davon betroffen." Auch Züge ins dänische Jütland fielen aus. Die Bergungsarbeiten dauern voraussichtlich "mindestens zwei Tage". Zwei Menschen wurden leicht verletzt.

Der weißblaue Steuerwagen der NahSH-Bahn sprang nach rechts aus den Gleisen und hüpfte über Schwellen und Schotter. Dabei drückte die Lok am Endes des Zuges noch einen weiteren Wagen ins Aus. Der Reisezugwagen grub sich bis zu den Achsen ins Gleisbett ein und verbog die Schienen.

Ein Fahrgast berichtete später dem Radiosender NDR 1 Welle Nord, dass es bei dem Unfall "ordentlich gerumpelt" habe. Ein anderer Passagier sagte, er habe gedacht, "dass wir umkippen. Es war kurz davor." Nach einem kurzen Moment der Angst habe das Zugpersonal die Fahrgäste nach draußen geführt. Letztlich hatten die Menschen im Zug Glück: Nur eine 28 Jahre alte Reisende und die 44 Jahre alte Zugbegleiterin erlitten leichte Verletzungen, wie Hanspeter Schwartz von der Bundespolizei sagte.

Für Pendler und Zugreisende seien die Auswirkungen "erheblich, da drei Hauptstrecken in Schleswig-Holstein betroffen sind", sagte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. Damit ein Kran an die Wagen herankommen kann, muss zunächst die 15.000 Volt führende Oberleitung abgebaut werden.

Erst wenn die beiden Wagen abtransportiert sind, können Schienen, Schwellen und das Schotterbett repariert werden. Die Ermittlung der Unfallursache wird zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen.

Unter den betroffenen Reisenden war auch Schleswig-Holsteins grüner Umweltminister Robert Habeck. Er traf nach den nächtlichen Sondierungsgesprächen in Berlin für ein Jamaika-Bündnis mit über 90 Minuten Verspätung zur Landtagssitzung in Kiel ein.

(ate/dpa)
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