Kulturminister spricht von Anschlag Erste Hinweise nach Diebstahl von Tür aus KZ Dachau

Dachau · Nach dem Diebstahl der historischen Eingangstür zum Konzentrationslager Dachau hat die Polizei erste Erkenntnisse vorliegen. Vor allem Anwohner hatten Hinweise zu dem Diebstahl gegeben.

 Die Foto-Kombo zeigt links das Tor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei, in der am Sonntag gemachten Aufnahme fehlt die Tür.

Die Foto-Kombo zeigt links das Tor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei, in der am Sonntag gemachten Aufnahme fehlt die Tür.

Foto: dpa, geb hpl

Die von Anwohnern stammenden Hinweise müssten nun ausgewertet und bewertet werden, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Dachau, Thomas Rauscher, am Montag vor der KZ-Gedenkstätte vor Journalisten. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte Rauscher keine Angaben machen, in welche Richtung die Hinweise zielen.

Wie Rauscher sagte, wird gegen die unbekannten Täter wegen des Verdachts auf Diebstahl ermittelt. Die Ermittlungen liefen in alle Richtungen. Es werde auch ein möglicher rechtsradikaler Hintergrund der Tat oder eine mögliche Auftragstat für einen Sammler geprüft.

Die Diebe hatten die schmiedeeiserne Tür mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" in der Nacht zum Sonntag gestohlen. Bei der Tür handelt es sich um die Originaltür des ersten von den Nationalsozialisten errichteten Konzentrationslagers. Der Schriftzug hingegen ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1965.

Bayerns Kulturminister Ludwig Spaenle (CSU) zeigte sich bei einem Besuch vor Ort von dem Diebstahl schockiert. Es sei "ein Anschlag auf den innersten Kern der Gedenkstätte". Womöglich müsse das Sicherheitskonzept für die Überwachung der Gedenkstätte nun überdacht werden, sagte Spaenle. Bisher wird dort auf eine permanente Überwachung mit Videokameras verzichtet.

Die Leiterin der Gedenkstätte, Gabriele Hammermann, sagte, die Täter müssen mit einer erheblichen kriminellen Energie vorgegangen sein. Es handle sich um den bisher schwersten Angriff auf die KZ-Gedenkstätte Dachau.

(AFP)
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