Neue Zahlen vom Bundesamt für Migration Deutlich weniger Flüchtlinge im Februar

Berlin · Im Februar verzeichnete das Bundesamt für Migration mehr Asylanträge, aber deutlich weniger ankommende Flüchtlinge in den Bundesländern. Die Zahlen in der Ägäis schwanken stark.

 Die Erstregistrierungen summierten sich im Januar und Februar diesen Jahres auf 153.099.

Die Erstregistrierungen summierten sich im Januar und Februar diesen Jahres auf 153.099.

Foto: dpa, hsc ent dna

Insgesamt gingen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 67.797 Asylanträge ein, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte. Das waren knapp 160 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und etwa 30 Prozent mehr als im Januar.

Einen starken Rückgang gab es bei Flüchtlingen, die im sogenannten Easy-System der Bundesländer erstmals erfasst wurden. Hier waren es im Februar 61.428 im Vergleich zu 91.671 im Januar. Im Dezember 2015 lag die Erstregistrierungszahl bei rund 127.300 und im November bei etwa 206.000. Bei den Erstregistrierungen kann es nach Angaben des Bundesamtes zu Doppelerfassungen kommen. Seit diesem Jahr soll ein einheitlicher Flüchtlingsausweise die Zahl der Fehlregistrierungen reduzieren.

Damit stieg die Zahl der Asylbewerber im laufenden Jahr auf bislang 120.642. Im Januar und Februar 2015 waren es etwa 52.000 Asylbewerber. Die Erstregistrierungen summierten sich im Januar und Februar diesen Jahres auf 153.099. Die Easy-Zahlen für Januar und Februar des Vorjahres wurden vom Ministerium nicht einzeln aufgeführt.

Hauptherkunftsländer waren sowohl bei den Anträgen als auch bei den Ersterfassungen Syrien, Irak und Afghanistan. Nahezu die Hälfte aller Antragsteller stammt aus Syrien. Bei etwa 3.400 Anträgen ist nach Ministeriumsangaben die Herkunft des Asylbewerbers ungeklärt. Aus den Westbalkanstaaten kamen etwa fünf Prozent der Antragsteller.

Einer von drei Anträgen wird abgelehnt

Auch bei den Entscheidungen gab es einen deutlichen Anstieg der Zahlen. Das Bundesamt hat im Februar über 51.528 Anträge entschieden.
Knapp zwei Drittel der Asylbewerber wurden nach der Genfer Flüchtlingskonvention anerkannt. Abgelehnt wurden die Anträge von knapp einem Viertel, insgesamt von 11.838 Personen. Bei weiteren 10 Prozent wurden die Anträge etwa durch das Dublin-Verfahren anderweitig erledigt. Sogenannter subsidiärer Schutz oder ein Abschiebeverbot wurde nur bei 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozent der Antragsteller ausgesprochen.

Die Zahl ankommender Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten in der Ägäis schwankt derweil von Tag zu Tag stark. Dies ergibt sich aus Angaben Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). So seien beispielsweise an den Tagen vom 01. bis 4. März jeweils 609, 2162, 2569 und 332 Migranten angekommen. In den drei folgenden Tagen waren es jeweils 630, 2480 und 728 Menschen, teilte das UNHCR am Dienstag mit. Insgesamt sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks vom 1. bis zum 7. März 9510 Flüchtlinge und Migranten auf den Ägäis-Inseln angekommen - also durchschnittlich knapp 1360 Menschen pro Tag.

(pst/KNA/dpa)
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