Früherer SPD-Landtagspolitiker Förster Gericht lässt Missbrauchsvorwurf gegen Ex-Abgeordneten fallen

Augsburg · Im Prozess gegen den früheren bayerischen SPD-Landtagsabgeordneten Linus Förster wegen sexueller Straftaten ist ein Missbrauchsvorwurf zurückgenommen worden. Die meisten anderen Vorwürfe aus der Anklage hatte Förster zugegeben.

 Linus Förster (r) im Gerichtssaal (Archivbild).

Linus Förster (r) im Gerichtssaal (Archivbild).

Foto: dpa, puc fdt

Der Fall eines laut Anklage versuchten schweren sexuellen Missbrauchs wurde am Donnerstag mit Einverständnis der Staatsanwaltschaft eingestellt. Diesen Fall hatte 52-jährige vor dem Landgericht Augsburg bestritten.

Dem Ex-Politiker wird vorgeworfen, schlafende Frauen missbraucht und dabei teilweise auch Videoaufnahmen gemacht zu haben. In weiteren Fällen soll er einvernehmlichen Sex mit Freundinnen heimlich gefilmt haben. Zudem ist Förster wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt.

Eine 29 Jahre alte Zeugin sagte am Donnerstag aus, dass Förster im November 2014 nach einer gemeinsamen Nacht noch einmal gegen ihren Willen mit ihr Sex haben wollte, als beide nebeneinander im Bett lagen. Förster hatte dies bestritten. Der Vorsitzende Richter Lenart Hoesch regte die Einstellung des Verfahrens an. Denn die Zeugin hatte beschrieben, dass Förster von ihr abgelassen habe, als sie sich schlafend gestellt und weggedreht habe. Dies sei als strafbefreiender Rücktritt von der Tat zu werten, sagte Hoesch.

Förster sitzt wegen der Vorwürfe seit Dezember in Untersuchungshaft. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen legte er Ende 2016 sein Landtagsmandat nieder und trat aus der SPD aus. Ein Urteil in dem Prozess wird bis Ende September erwartet.

(dpa)
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