Exzessive Party vor G20-Gipfel So verteidigt sich die Berliner Polizei bei Facebook

Berlin · Weil sie exzessiv gefeiert haben, mussten drei Berliner Hundertschaften Hamburg noch vor dem G20-Gipfel wieder verlassen. Nun wehrt sich die Berliner Polizei via Facebook gegen den Eindruck, eine Party-Truppe zu sein.

 Container stehen auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). In der Unterkunft hatten die Polizisten gefeiert.

Container stehen auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). In der Unterkunft hatten die Polizisten gefeiert.

Foto: dpa, bom fdt

Als die Vorwürfe bekannt wurden, schickte die Hamburger Polizeiführung die Berliner Polizisten umgehend zurück nach Hause: Diese sollen in einer Container-Unterkunft in Bad Segeberg ausufernd gefeiert haben. Ein Beamtenpärchen soll in der Öffentlichkeit Sex gehabt haben, eine Polizistin soll im Bademantel mit einer Dienstwaffe in der Hand getanzt haben, Männer sollen in der Öffentlichkeit an einen Zaun uriniert haben.

Das Social-Media-Team der Berliner Polizei nimmt nun auf Facebook Stellung zu den Vorwürfen. "Ja, wir haben gefeiert", heißt es dort gleich zu Beginn. Aber wie unangemessen das gewesen sei, lasse man sich derzeit von den Kollegen schildern, und dann werde über mögliche Konsequenzen entschieden. Vieles, von dem nun die Rede sei, sei Spekulation.

Die Polizisten hätten außerhalb des Einsatzes spontan gefeiert, wohl auch, weil zwei Kollegen Geburtstag gehabt hätten. Und die Feier habe auf einem abgeschlossenen Gelände stattgefunden, schreiben die Beamten.

Sie wollen sich mit dem Post offenbar des Eindrucks erwehren, sie seien eine reine Party-Truppe. "In unserer Einsatzkleidung stecken Menschen", heißt es dort weiter. Die hauptsächlich jungen Polizisten der Bereitschaftspolizei würden sehr professionell arbeiten. Davon könne sich jeder selbst ein Bild machen. "Wir und viele andere Menschen sind davon absolut überzeugt."

Am Ende des Posts heißt es dann noch: "P.S.: Sorry an unsere Kolleginnen und Kollegen aus NRW." Sowohl der Rbb als auch die "Berliner Morgenpost" hatten berichtet, dass es zu Auseinandersetzungen mit Einheiten aus Nordrhein-Westfalen gekommen sein soll. Ob die Berliner Polizei dies gemeint hat, wissen letztlich nur die Beteiligten.

Einer der an der ausufernden Party beteiligten Polizisten hatte sich in der "Bild"-Zeitung zu den Vorwürfen geäußert. Von der Beamtin, die im Bademantel mit einer Waffe getanzt haben soll, habe er nichts mitbekommen. Auch zu Auseinandersetzungen mit Wuppertaler Polizisten sei es nicht gekommen. "Es wurde nichts beschädigt. Niemand wurde verletzt. Wir haben niemanden beleidigt oder bedrängt. Wir alle waren am nächsten Tag einsatzfähig, es gab keine Ausfälle", sagte er.

(das)
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