Nach Suche per Facebook Handy mit Fotos von verstorbenem Baby ist wieder da

Koblenz · Eine Frau aus Rheinland-Pfalz hat per Facebook-Aufruf das Handy ihres Mannes gesucht. Auf dem Smartphone waren Fotos und Videos ihres toten Kindes. Der Post wurden tausendfach geteilt und schließlich hatte die Suche Erfolg: Am Dienstagabend meldete sich der Finder.

 Via Facebook sucht die Frau nach dem Handy mit den Bildern ihres toten Kindes.

Via Facebook sucht die Frau nach dem Handy mit den Bildern ihres toten Kindes.

Foto: ap

"Das Handy ist wieder da. Der Finder hat bei mir angerufen, er hat in der Presse davon gehört. Wir sind total glücklich! Vielen vielen Dank!", schreibt Carina Hellriegel am Dienstagabend auf ihrer Facebook-Seite. Es sei "der Wahnsinn", was der Post bei Facebook bewegt habe.

Bis zum Abend hatten rund 245.000 Menschen Hellriegels Post geteilt, über 20.000 hatten ihn geteilt. Die Frau aus Bacharach im Landkreis Mainz-Bingen hatte sich an die Facebook-Nutzer gewandt, nachdem ihr Mann am Morgen gegen 6.12 Uhr im Zug in Koblenz (Richtung Köln Messe-Deutz) sein Handy liegen gelassen hatte. Es handele sich um ein HTC One m9, schrieb Hellriegel. Und weiter: "Das Handy ist mir egal! Es geht mir um die Bilder und Videos!"

Auf dem Smartphone seien Bilder und Videos ihres Sohnes Liam, der im Alter von acht Wochen gestorben sei. Dem "Express" sagte Hellriegel, ihr Sohn habe an der Krankheit "Tachykardie", umgangssprachlich bekannt als Herzrasen, gelitten.

Das Paar habe keine Kopien der Bilder ihres Sohnes. "Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie wertvoll die Bilder für uns sind", schrieb Hellriegel.

Der Post fand große Aufmerksamkeit und Anteilnahme im Netz. Die Nutzer schrieben, wo sie den Post überall geteilt haben - darunter waren Städte aus ganz Deutschland, von Soest bis Pforzheim. Schließlich erfuhr auch der Finder von der Suche nach dem Handy und dem Post. Am Mittwoch können Hellriegel und ihr Mann das Smartphone bei der Polizei abholen.

(lsa)
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