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Seit 2001 vermisstes Mädchen Ermittler spekulieren: Lebt Peggy doch noch?

Bayreuth · Seit 2001 wird die damals neunjährige Peggy vermisst. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Derzeit läuft ein Wideraufnahmeverfahren, weil Zweifel an der Schuld von Ulvi K. bestehen, der für den Mord an dem Mädchen verurteilt wurde. Es gibt drei neue Verdächtige. Und nun äußert ein Ermittler Zweifel daran, dass Peggy wirklich tot ist.

Fall Peggy - das Wiederaufnahmeverfahren beginnt
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Fall Peggy - das Wiederaufnahmeverfahren beginnt

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Im neuen Prozess wegen Mordes an der neunjährigen Peggy hat ein ehemaliger Ermittler Zweifel an der Schuld des geistig behinderten Angeklagten Ulvi K. geäußert. "Meiner Meinung nach ist auch heute noch die große Frage: Lebt Peggy noch oder nicht?", sagte der inzwischen pensionierte Polizeibeamte am Montag vor dem Landgericht Bayreuth. Sein Nachfolger als Leiter der Ermittlungen sprach am Montag von vier Verdächtigen.

Der pensionierte Ermittlungsleiter wollte in seiner Aussage nicht einmal ausschließen, dass Peggys Mutter etwas mit dem Verschwinden des Kindes zu tun habe. "Ich weiß nicht, was passiert ist, also kann ich auch nichts ausschließen", betonte der 65-Jährige, der die Soko "Peggy 1" geleitet hatte.

Peggy kam am Nachmittag des 7. Mai 2001 nicht von der Schule nach Hause und gilt seitdem als vermisst. Eine Leiche des Mädchens wurde nie gefunden. Als ihr Mörder wurde im April 2004 Ulvi K. verurteilt. Er hatte im Herbst 2002 gegenüber der Soko "Peggy 2" überraschend ein Geständnis abgelegt. Dieses war der Tatrekonstruktion der Ermittler verblüffend ähnlich - deshalb wird der Prozess neu aufgerollt.

Unabhängig davon wird in dem Kriminalfall seit Sommer 2012 wieder ermittelt. Der Leiter der neuen Ermittlungsgruppe, Klaus Müller, sagte: "Wir gehen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass Peggy nicht mehr lebt." Der genetische Fingerabdruck des Mädchens sei in Datenbanken gespeichert und werde seit 13 Jahren immer wieder im In- und Ausland abgeglichen - ohne jegliche Treffer.

Laut Müller gibt es neben Ulvi K. mittlerweile drei weitere Tatverdächtige: Eine Spur brachte die Ermittler auf einen Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt. Der 29-Jährige sitze derzeit wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter in Haft. Er habe eingeräumt, sich auch an seiner Nichte mehrmals vergangen zu haben. Auffällig daran ist, dass die Nichte im gleichen Haus wie Peggy wohnte.

In der Haftzelle des 29-Jährigen fand die Polizei ein Foto Peggys. Er habe sehr heftig reagiert, als ihm das Bild abgenommen worden sei, sagte Müller. Der Mann streite vehement ab, etwas mit dem Verschwinden Peggys zu tun zu haben. Er habe lediglich Kuscheln mit Peggy auf dem Sofa eingeräumt. Seine Alibis für den 7. Mai hätten sich mittlerweile alle als falsch erwiesen, betonte Müller. Auch der Halbbruder des Mannes habe kein Alibi.

Tatverdächtig sei außerdem ein Lichtenberger, der ebenfalls bereits wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt wurde. Sein Haus liegt nur wenige Schritte von der damaligen Wohnung Peggys entfernt. Eine Durchsuchung seines Grundstücks im Frühjahr 2013 verlief ergebnislos. Der Mann habe kein Alibi für den Tattag.

"Der vierte Tatverdächtige bleibt nach wie vor Ulvi K. Er kann genauso der Täter sein wie die drei anderen", sagte Müller. Denn auch Ulvi K. könne kein Alibi vorweisen.

Der Leiter der Soko "Peggy 1" äußerte sich allerdings skeptisch zum Tatzeitpunkt. Die zweite Soko ging davon aus, dass Peggy zwischen 13 und 14 Uhr getötet wurde. "Am 7. Mai 2001 hat es geregnet. Ulvi K. sagte aber in seinem Geständnis, dass die Sonne schien und er ein T-Shirt trug, als er Peggy ermordet haben will", sagte der Chef der Soko "Peggy 1". Wenn Ulvi K. die Tat wirklich begangen habe, dann nicht am Nachmittag.

(dpa)
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